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Kehraus im Küchenschrank. Oder auch: clevere Resteverwertung in der Küche

  • 10. März 2023
  • Von brittarolfs
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Kehraus im Küchenschrank. Oder auch: clevere Resteverwertung in der Küche

12 Millionen Tonnen Lebensmittel wurden im Jahr 2022 in Deutschland weggeworfen. Das ist viel. Zu viel. Ok, ein Großteil davon bereits in der Produktion, in Großküchen, Krankenhäusern etc., aber auch in Privathaushalten landet meist viel mehr in der Tonne als nötig.

Und wer kennt es nicht – der vergessene Joghurt im Kühlschrank, der wie immer etwas zu ambitionierte Wochenmarkt-Einkauf, dessen Reste jetzt in der Gemüseschublade vor sich hin schrumpeln, die drölfmillionen aufgerissenen Nudel-Packungen im Schrank und unzählige geöffnete Gläser und Becher mit kleinen und Kleinstresten im Kühlschrank: immer zu viel, um sie direkt zu entsorgen, aber auch zu wenig um damit wirklich noch etwas zu machen. Aber ist das wirklich so? Ich habe mal recherchiert und bin auf einige spannende Tipps gestoßen:

Schluß mit Wegwerfen! Heute geht es unseren Vorratsschränken an den Kragen – und ich zeige Euch, wie clevere Resteverwertung in der Küche geht:

Teigwaren (Pasta, Reis etc.)

Wer ein wenig über den heimischen Tellerrand hinausblickt, wird schnell feststellen, dass viele Gerichte, die mit ordentlich exotisch anmutendem Flair daherkommen wie z.B.  die französische Fischsuppe Bouillabaisse, spanische Tortilla oder auch das indonesische Nasi Goreng, eins gemein haben: sie alle sind nämlich ursprünglich Gerichte zur Resteverwertung.
Und so ist das Nasi Goreng eben auch nichts anderes als eine schnelle Reispfanne, oder wie es bei unseren Freunden seit jeher heißt „Reis mit Scheiß“. Und bedeutet ungefähr so viel wie der übriggebliebene Reis vom Vortag in der Pfanne aufgebraten mit all dem, was die sonstigen Vorräte grad noch so hergeben. Das Ganze funktioniert natürlich genauso gut mit Nudeln oder übriggebliebenen (Pell-) Kartoffeln. Statt den klassischen Bratkartoffeln wird mit Gemüse-, Wurst- oder auch Fleischresten und ein paar Eiern ganz fix eine Tortilla draus. Spanien lässt grüßen!

Was ich nie verstehen werde, ist, wo all diese Packungen mit z.B. Couscous, Bulgur, Quinoa etc. herkommen. Manchmal hab‘ ich das Gefühl, die vermehren sich im Schrank. Glücklicherweise hat irgendein kluger Mensch (dem es wahrscheinlich ebenso ging) den schönen Foodtrend der „Bowls“ erfunden. Abgesehen davon, dass ich eh alles liebe, was sich aus Schüsseln löffeln lässt, sind bunte Bowls einfach die eleganteste Art, um etwaige Reste loszuwerden. Einfach ein paar frische Lieblingszutaten dazu, vielleicht findet sich auch noch eine Dose Mais oder fertiggegarte Linsen und fertig ist ein schnelles, gesundes Mittagessen. Übrigens auch eine super Meal-Prep-Idee fürs Officelunch!

Mit Pasta mache ich es ähnlich. Kleinere Reste gibt es einfach mal irgendwann als Suppeneinlage, oder es gibt einen leckeren Nudelauflauf „quer durchs Pasta-Regal“. Da dürfen sich dann auch mal Farfalle an Penne an die kleinen feinen Oriechetti kuscheln. Mit eurer persönlichen Lieblings Soße und einer ordentlichen Schicht Käse obendrauf bleiben Nudeln eben einfach Nudeln. Und die machen immer glücklich!

TK-Waren

Auch den Tiefkühlschrank durchforste ich regelmäßig: Aus gefrorenem Gemüse wird dann mal fix eine Suppe, und die ganzen Früchte mit denen man irgendwann mal ganz ambitioniert eine neue Morgenroutine mit frischem Smoothie statt Kaffee etablieren wollte, werden zu Marmelade oder Kompott verkocht.

Altes Brot

Brot ist auch so eine Sache. Zumindest bei uns und mit mittlerweile erwachsenen Kindern (von denen ich nie genau weiß, wann sie denn wieder hungrig zuhause „einfallen“). Entweder ist kein Brot im Haus (Hilfe!!!) oder aber es gibt Brot und keiner isst es. Klar, auch hier rettet mich manchmal der Tiefkühlschrank, und zwar in beiden Fällen. Und trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Brot bei uns alt wird. Und trocken, so dass es garantiert niemand mehr mag. Und seien wir doch mal ehrlich, so ein schönes Krustenbrot schmeckt ja nun mal frisch auch am allerbesten, oder?
(Bei uns zuhause wurde altes Brot immer aufbewahrt, um es irgendwann in Frikadellen oder Hackbraten zu „matschen“. Das gibt’s bei uns nur nie. Oder aber es wurde in der Küchenmaschine zu Streubrot geschreddert. Ok, das mach‘ ich auch schon mal, um dann aber irgendwann später die ranzig gewordenen Brösel zu entsorgen, weil ich auch davon keine größeren Mengen verwende.)

Meine liebste Verwendung von altem Brot? Tatsächlich Croutons – einfach das Brot würfeln, und mit etwas Olivenöl in der Pfanne knusprig braten. Dazu ein frischer Tomaten- oder Nizzasalat – lecker!!
Was meine Familie liebt: Ein herzhafter Auflauf mit altem Brot! Am besten eignet sich hierfür tatsächlich ein schönes Graubrot. In grobe Stücke gerissen und mit ordentlich Öl & Knoblauch (das Brot darf sich gerne schön vollsaugen!) ähnlich wie Croutons in der Pfanne angeröstet, wird es in einer Auflaufform mit gekochtem Gemüse (gut geeignet sind z.B. Möhren oder Brokkoli, wer mag dibt auch noch angebratenes Hackfleisch dazu) geschichtet und anschließend mit einer ordentlichen Schicht Käse überbacken. Ein Super-Essen für die ganze Familie!

Wer mehr auf Süß steht: aus altbackenen Weißbrot werden tolle arme Ritter. Zimt & Zucker dazu und vielleicht noch ein Reste-Kompott und fertig ist ein Premium-Sonntagsfrühstück komplett aus Euren Vorräten!

Obst- & Gemüse

Gemüsereste landen bei uns am ehesten im Ofen. Ein großes Blech Ofengemüse oder aber auch eine Gemüsepfanne sind hier mittlerweile als vollwertige Mahlzeit akzeptiert und schmecken nicht nur solo ganz prima, sondern ganz genauso gut mit (Rest-) Nudeln, Reis und Getreide jeglicher Art oder als Beilage zu Fisch und Fleisch.

Ebenfalls immer eine tolle Idee, um Gemüsereste lecker und sogar „gästetauglich“ unterzubringen, ist eine Quiche bzw. eine Galette. (hier findet Ihr das Rezept für eine herbstliche Galette mit Pilzen, ihr könnt aber selbstverständlich auch jedes andere Gemüse verwenden). Sehr smart: ganz nebenbei versteckt sich hier auch noch der halber Becher Crème fraîche aus dem Kühlschrank sowie der übriggebliebenen Käse vom Wochenende.

Ihr habt noch fertig gegartes Gemüse vom Vortag? Prima – dann macht doch einen bunten Gemüsestrudel draus!  Gemüsereste (ca. 500g)  auf fertigen Blätterteig geben, von der langen Seite aufrollen, mit Eigelb bestreichen, nach Belieben mit Nüssen oder Saaten bestreuen und dann ab in den Ofen. In unter 30 Minuten steht so ein wirklich schnelles und leckeres Essen auf dem Tisch.

Eure Obstschale bedarf auch mal wieder einer genaueren Inspektion? Über braune Bananen brauchen wir glaub‘ ich hier nicht mehr zu reden. Das Bananenbrot ist seit Corona mittlerweile wohl überall angekommen (und na klar doch, auch wir haben ein Rezept für Euch in unser WG-Küche, klickt einfach mal hier). Was ich mit Bananen sonst noch mache (wir können ja schließlich nicht jeden Tag Bananenbrot essen): ich friere sie stückchenweise (und logischerweise geschält) ein. Erstens kann ich sie dann nach Bedarf immer noch zum Backen verwenden, oder aber ich benutze sie portionsweise für Smoothies.
Äpfel und Birnen, die nicht mehr richtig knackig sind, werden bei uns in der Regel auch nicht mehr „einfach so“ gegessen. Dafür schmecken sie umso besser – leicht angedünstet mit Zimt und oder Ingwer – morgens im Müsli oder Porridge.

Käsereste

Ihr kennt das wahrscheinlich. Ein schöner Abend mit Freunden, ein bisschen Wein, Trauben und Käse. Zuviel Käse (zumindest bei uns meist der Fall), der dann im Kühlschrank langsam aber sicher vor sich hin trocknet. Mein Tipp: gar nicht erst so lange warten, bis er wirklich unappetitlich geworden ist, sondern die angetrockneten Reste direkt reiben und luftdicht verpackt im Kühlschrank aufbewahren. Die nächste Pasta bzw. der nächste Auflauf kommt bestimmt!

Apropos Käse – noch ein Tipp für Parmesanliebhaber. Und/oder Italienfans: Ab sofort unbedingt die Kanten/Rinde aufbewahren und in der nächsten Minestrone mitkochen. Gibt eine wunderbare Würze (Parmesan enthält natürliches Glutamat und gaaaaanz viel Umami!) und macht die Suppe leicht sämig und herrlich „schlotzig“. Ein echter Gamechanger, probiert das unbedingt mal aus.

Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Crème fraîche , Sahne & C0.

Aus angebrochenem Joghurt, Quark, Crème fraîche und/oder Sahne wird schnell ein guter Dip. Zum Beispiel zu Ofengemüse. Einfach in einer Schale mit Salz & Pfeffer und ein paar frischen Kräutern verrühren und fertig. Unser go-to-Reste-Essen Nummer 1, da es auch Ofengemüse meist dann gibt, wenn entweder keiner Lust hat frisch einzukaufen oder es darum geht die Gemüseschublade mal wieder leer zu bekommen. Oder auch beides.
Ein Schuss Sahne verfeinert jede cremige Gemüsesuppe genau so wie Rührei, und ein Klecks Crème fraîche oben drauf gibt immer ein schönes Topping ab für fast alle Arten von Eintopfgerichten.

Ketchup, Grillsaucen & Co.

Wer kennt‘s nicht – der Sommer und damit die Grillsaison ist vorbei und übrig bleibt eine ganze Batterie an angefangenen Grillsaucen. Die zum Wegwerfen zu schade sind, im Kühlschrank zugegebenermaßen aber nicht appetitlicher werden. Deswegen am besten direkt zum Würzen verwenden. Je nach Geschmacksrichtung passen viele roten Soßen z.B. gut in ein Chili, genauso aber auch in eine herzhafte Bolo oder ein Gulasch.

Pesto ist das nächste, was bei uns regelmäßig schlecht wird. Irgendjemand hat Lust auf Nudeln mit Pesto. Nimmt zwei Löffel, das Glas verschwindet im Nullkommanix in den Tiefen des Kühlschranks und eh man sich versieht, hat sich böser Schimmel breit gemacht. Ich hab‘ mir deswegen angewöhnt, Pesto direkt auch zum Würzen von z.B. Salatsoßen zu verwenden. Aber auch auf selbstgemachter Pizza oder Flammkuchen macht sich ein Löffelchen Pesto immer gut!

Backschublade

Die leidige Thema Backschublade. Nächstes Thema auf meiner ganz persönlichen Aufräum-Agenda, da herrscht nämlich immer heilloses Chaos und Durcheinander. Bester Tipp: einfach mal wieder backen! Logischerweise mit dem, was da ist. In meinen Eichhörnchen-Vorräten finden sich immer z.B. IMMER gemahlene Mandeln. Zwar schön, sowas im Vorrat zu haben, allerdings werden die auch schnell ranzig. Hierzu ein Tipp: beim nächsten Kuchen einen Teil des Mehls durch gemahlene Mandeln (oder auch Nüsse) ersetzen. Das schmeckt in vielen Rührkuchen, aber auch ein Mürbeteig erhält so einen feinen, leicht nussigen Geschmack. Aber auch die „kernige“ Komponente im Pesto könnt Ihr einfach (und günstig!) durch gemahlene Mandeln ersetzen. Ganze oder gehackte Nüsse wandern direkt ins Müsli bzw. Granola und jegliche Schoki-Reste (Schokosplitter, -tropfen, -streusel und was sich noch so alles anhäuft) ergeben eine prima Kuchenglasur. Und zack, ist auch da wieder Luft.

Küchen“abfall“

Aber – und jetzt wird’s spannend:  nicht nur der Inhalt eurer Küchenschränke taugt zur Resteverwertung, sondern manchmal sogar das, was sonst bestenfalls im Biomüll oder Kompost landet. Grade wer viel Obst und Gemüse isst, kann wahrscheinlich ein Lied davon singen. Viele vermeintliche Lebensmittelreste lassen sich nämlich relativ einfach für andere Zwecke verwenden. Das spart Geld, Ressourcen und auf jeden Fall den einen oder anderen Gang zur Biotonne. Ein paar Beispiele hab‘ ich euch mitgebracht:

Kaffeesatz

Dass man aus Kaffeesatz die Zukunft ablesen kann und er einen guten Dünger für alle säureliebenden Pflanzen abgibt, ist ja mittlerweile ein alter Hut. Aber wusstet ihr, dass Ihr getrockneten Kaffeesatz auch zum Reinigen (statt Scheuermilch) von z.B. Töpfen oder Pfannen verwenden oder sogar als Körperpeeling nutzen könnt?
Für letzteres vermengt ihr einfach ein paar Teelöffel Kaffeesatz mit Honig und Öl (ihr könnt Olivenöl benutzen, aber auch jedes  oder ein anderes Öl Eurer Wahl wie z.B. Kokos- oder Jojobaöl). Durch das Auftragen auf die Haut werden tote Hautschuppen sanft entfernt und durch das Koffein gleichzeitig die Zellerneuerung angeregt.

Zitrusfrüchte

Seit meinem Body-Reset im letzten Jahr trinke ich jeden Morgen ein großes Glas Zitronenwasser. Dazu kommen übern Tag verteilt gerne noch ein bis zwei Tassen Ingwer-Zitronentee, ein bisschen Zitronensaft zum Backen oder Abschmecken des Salatdressings – da kommt dann so Einiges an Biomüll zusammen. Viel zu schade für die Tonne – denn auch mit den Zitronenhälften lässt sich noch so einiges anstellen.
Dass Einfachste; In der Besteckschublade der Spülmaschine sorgt eine simple ausgequetschte Zitrone für Glanz und ein bisschen frischen Duft. Und das auf ganz auf natürlichem Weg. Aber auch eure eigenen, ökologischen Reinigungsmittel  könnt ihr aus Zitrusschalen relativ einfach selber herstellen. (hab‘ ich mich selber allerdings noch nicht rangetraut, steht aber schon seit geraumer Zeit auf meiner To-Do-Liste. Bei Interesse einfach mal googeln, Anleitungen gibt’s im Netz zuhauf).

Ich versuche dafür gerne, die Zitronenschale schon vorm Auspressen anderweitig zu verwenden. Mit einem Sparschäler spiralförmig abgehobelt, taugt sie nämlich wunderbar zum Aromatisieren von Wasser (und sieht dabei auch noch ausgesprochen dekorativ aus!):

Oder aber ich reibe die Zitronen vorher ab: Ok, das erfordert ein bisschen Extra-Zeit, dafür lässt sich der Abrieb dann aber prima einfrieren und ihr spart die Zeit später woanders wieder ein. Versprochen. Nämlich dann, wenn ihr ganz spontan geriebene Zitronenschale zum Kuchenbacken oder zum Aromatisieren von Süßspeisen braucht. Einfach in ein gefriergeeignetes Gefäß geben & den gefrorenen Abrieb zwischendurch immer mal gut durchschütteln. So bleibt alles schön locker und gut dosierbar.
Das gilt natürlich nicht nur für Zitronen, sondern auch für alle anderen Zitrusfrüchte, wie z.B. Orangen und Limetten. Ganz wichtig: wenn man die Schale zum Verzehr verwenden möchte, bitte nur unbehandelte Früchte in Bio-Qualität kaufen!

Gemüse-Schnibbel “reste“

Der Frühling steht in den Startlöchern, und endlich locken auf dem Wochenmarkt auch wieder die ersten farbenprächtigen Bundmöhren.

Ein Genuss auch fürs Auge – und ein anständiger Wochenmarkteinkauf ist für mich kein Wochenmarkteinkauf, wenn neben den obligatorischen Blumen nicht mindestens ein Bund Möhrengrün aus dem Körbchen blinzelt. Das dann aber ratzfatz ebenfalls auf dem Komposthaufen landet, solltet ihr oder eure Nachbarn nicht grade Kaninchen Euer Eigen nennen, die sich über diesen leckeren Snack freuen. Das nächste Mal aber bitte aufbewahren: und zwar für dieses äußerst leckere frische Pesto aus Möhrengrün:

Ihr braucht:

  • 1-2 Bund frisches Möhrengrün
  • 2 Knoblauchzehen
  • 150 g Cashewkerne (Pinienkerne bzw. gemahlene Mandeln gehen genauso)
  • 15 EL Olivenöl
  • Saft & Abrieb einer Biozitrone
  • 5 EL geriebenen Parmesan (oder Hefeflocken für eine vegane Variante)
  • Salz & Pfeffer

So wird‘ gemacht:

1. Möhrengrün waschen und grob hacken.
2. Knoblauch pellen und ebenfalls hacken.
3. Cashewkerne in einer Pfanne kurz anrösten (ich hatte nur geröstete und gesalzene im Schrank, da spart ihr euch diesen Schritt) und ebenfalls zerkleinern.
4. Das Möhrengrün mit Knoblauch, Nüssen und den übrigen Zutaten im Mixer zu einem cremigen Pesto pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!

Schmeckt prima zu Nudeln, aber auch als Dip zu Crackern, etwas frischem Brot oder Gemüsesticks.

Aber auch andere Gemüsesorten wie z.B. Fenchel, Mairübchen, Staudensellerie oder Radieschen kommen meist nicht „oben ohne“ ins haus. Entweder verwende ich das Grün direkt kleingehackt zum Würzen meines Gerichts, oder aber die Blätter – sofern sie schön frisch sind -landen bei uns im Smoothie (und ja – wir gehören zur Fraktion „grüner Smoothie“, da passt das!), ansonsten im Salat.
Stängel von Brokkoli, Blumenkohl bitte in Zukunft auch nicht wegschmeißen. Die könnt ihr z.B. schälen und entweder als Rohkost verwenden oder aber auch kleinhacken und mit anbraten.
Noch eine Variante: ihr sammelt Euren Gemüseabfall (geht auch prima im Tiefkühler, wenn man erstmal „sammeln“ möchte), um eure eigene Gemüsebrühe draus zu kochen. Bei uns im Freundeskreis ist vor einiger Zeit ein regelrechter Thermomix-Hype ausgebrochen, und eins der ultimativen TM-Rezepte muss wohl eine körnige Gemüsepaste sein. Superlecker, geb‘ ich zu – und bin deswegen auch immer dankbarer Abnehmer für ein kleines Gläschen. Oder auch zwei. Nach diesem Rezept könnt ihr eure Gemüsebrühe ab sofort aber auch ganz easypeasy selber herstellen – ganz simpel im Kochtopf und komplett aus euren Schnibbelresten.

Und noch zwei Tipps zum Schluss: beim Ausmisten nicht zu streng sein. Das aufgedruckte MHD ist tatsächlich erstmal nur ein gesetzlich vorgeschriebenes MINDESThaltbarkeitsdatum. Und bedeutet keinesfalls „ab diesem Zeitpunkt tödlich“! Also hier zwar ein bisschen achtsam sein, aber dennoch mit gesundem Menschenverstand an die Sache herangehen.

Und der zweite Tipp: werdet kreativ! Experimentiert ein bisschen herum, und traut Euch auch an mal gewagtere Kombinationen. Wenn’s mich packt, kann ich hier richtigen Ehrgeiz entwickeln: Wie lange kann ich den nächsten Einkauf rauszögern und trotzdem etwas Essbares – komplett aus dem Vorrat – auf den Tisch bringen? Dass Gefühl ist jedenfalls  ähnlich wie beim „echten“ Ausmisten – nämlich sehr befreiend. Und wenn es auch nur Babysteps sind: Clevere Resteverwertung schont nicht nur wichtige Ressourcen, sondern ganz nebenbei auch unseren Geldbeutel!

Und jetzt viel Spaß beim Aufräumen und Ausprobieren. Gebt doch gerne mal ein Feedback, wenn ihr die eine oder andere Idee ausprobiert habt. Außerdem sind wir natürlich extrem neugierig, was Ihr noch so für Restetipps auf Lager habt! Verratet Ihr sie uns? Dann postet Sie doch gerne unten in die Kommentare, so können wir alle voneinander lernen. Gemeinsam gegen Foodwaste!

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