Ihr Lieben,
ihr kennt doch sicher auch diese Orte, die überhaupt nicht weit weg von euch und eurem Wohnort sind, die ihr aber noch niiiiie in eurem Leben besucht habt. Jede*r in eurem Umfeld kennt sie aber natüüüürlich schon ewig!
Bei mir war es die Hahnheide bei Trittau. Wie oft ich schon von ihr gehört und gelesen hatte. Aber selbst dort gewesen? Nein, bis vor Kurzem war das nicht der Fall.
Doch dann kam dieser regnerische Tag in diesem April. Was hatten wir nicht alles geplant: Ein Picknick, eine laaaange Wanderung etc.
Nun ja, es regnete und wir entschieden uns dann eher für eine kürze Wanderung und Picknick daheim.
Und doch war es traumhaft schön und mit diesem Beitrag möchte ich euch ein klein wenig mit auf diese Reise in die wunderschöne Hahnheide nehmen.
Wir starten auf dem Wanderparkplatz Hahnheide, dort könnt ihr gut parken und habt einen guten Ausgangspunkt für alle Wanderungen durch dieses schöne Waldgebiet. Unser Ziel: Der Aussichtsturm „Langer Otto“.
Der lange Otto, benannt nach einem ehemaligen Bürgermeister Trittaus (Otto Hergenhahn), ist mit einer Höhe von 27 m und einer Lage von 126 m über dem Meeresspiegel der höchste Aussichtsturm in Schleswig-Holstein und allein deswegen wirklich ein Besuch wert. Und bei gutem Wetter könnt ihr sogar den Hambuger Fernsehturm sehen, habe ich mir sagen lassen.
Ich erinnere euch an dieser Stelle, aber daran, dass wir – nun ja – bei eher gemäßigtem Wetter unterwegs waren.
Doch getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ ließen wir uns die Laune nicht von der fehlenden Aussicht verömmeln, sondern genossen diesen wunderbaren Weg durch den Hahnheider Wald. Denn der kann auch im April wirklich was. Allein der Weg lädt schon zum Waldbaden ein und ist einfach schön.
Den langen Otto könnt ihr vom Weg aus laaaange Zeit nicht erspähen, selbst im späten Winter / beginnenden Frühjahr nicht. Doch sobald ihr den kurzen, aber mächtigen Aufstieg zum Turm vor euch habt, seht ihr dann auch endlich den Turm. Ausgeschildert ist im Wald eh alles sehr gut, das Ziel verfehlen werdet ihr also nicht.
Am Fuße des Ottos schauen wir uns kurz an: „Gehen wir da echt hoch?“
Ja. Tun wir.
Ich lasse meine Höhen – bzw. eher Tiefenangst kurz beiseite, schnapp mir meinen Hund und los gehts. Der zittert noch mehr als ich und ich drück ihn fester an mich. Auf der Hälfte mag ich schon gar nicht mehr nach unten schauen, aber die Weitsicht bringt da schon eine gewaltige Energie mit sich.
Oben angekommen muss ich mich kurz setzen, nicht nur der Anstrengung wegen, aber 27 m sind halt einfach hoch und ja, das muss ich erst mal kurz sacken lassen.
Kurz verschnauft sehe ich sofort, dass sich der Aufstieg so so so so gelohnt hat. Ob trübe Sicht oder nicht, WAHNSINN wie weit ich blicken kann. Ich blicke nicht nur direkt in die Wipfel der Bäume, sondern weit darüber hinaus. Ein irres Gefühl.
Wir lassen uns den Wind durch die Haare wehen und allein die durchringenden Kälte zwingt uns irgendwann doch wieder hinunter.
Der Abstieg erfolgte mit etwas zittrigen Beinen, aber als wir unten ankommen, durchströmt uns wirklich ein arges Glücksgefühl.
Was war das schön!
Auf dem Rückweg durch den Wald sind wir alle ganz selig und froh, dass wir diesen Ausflug trotz des Wetter gemacht haben und daheim wartet schon ein Picknick und heißer Kaffee auf uns. Was kann es denn Schöneres geben?
Die Hahnheide ist eines der ältesten Naturschutzgebiete in Schleswig-Holstein und ist ein zum Teil sich selbst überlassenes Waldgebiet. In diesem Naturwald leben viele selten Arten und es ist dringend erforderlich, sich an die örtlichen Vorgaben zu halten und vor allem auf den Wegen zu bleiben. Belohnt wird mensch dafür mit schönster Natur und hier und da sicher sehr spannenden Geräuschen und Bekanntschaften.
Wenn ihr im östlichen Teil der Hahnheide wandert, dann trefft ihr auch immer wieder auf Teiche und kleinere Feuchtgebiete. Gerade im Herbst soll es dort sehr mystisch und schön sein.
Die Hahnheide lädt euch zum Verweilen ein, zum rasten und zu einem absoluten Naturerlebnis und ich kann euch jetzt schon sagen, dass – auch wenn ich ewig gebraucht habe, diese Ecke zu entdecken – ich nicht zum letzten Mal dort war.
Kennt ihr die Hahnheide schon und falls nicht, habt ihr jetzt Lust sie zu entdecken?
Ich bin Franzi, Jahrgang 1985 und selbstständige Fotografin, sowie Autorin und Bloggerin. Seit über 10 Jahren lebe ich im Norden des Landes und könnte mir keinen schöneren Ort mehr vorstellen. Ich liebe Themen rund um Nachhaltigkeit, grünes Leben, faires Reisen und bin ganz mächtig verliebt in Eichhörnchen.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.