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Hallig Hooge: Wellness für Augen und Ohren

  • 24. Mai 2023
  • Von Imke
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Hallig Hooge: Wellness für Augen und Ohren

Ein Urlaub auf einer Hallig. Dieser Wunsch steht schon lange auf meiner „Was-ich-unbedingt-mal-machen-möchte-Liste“. Jetzt habe ich ihn mir erfüllt. Eins verrate ich euch jetzt schon: Die Hallig ist mein neuer Lieblingsort für Entschleunigung, Augenwellness und Ohrenverwöhnung.

Neun bewohnte Warften, dazwischen viel Wiese und Wasser. (Wahlweise auch nur Wasser, aber das nur bei „Land unter“, also wenn die Hallig überflutet wird.) Hooge ist recht übersichtlich. Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Meist hat man die Hallig insgesamt gut im Blick. Zusammenstöße auf den Straßen sind fast unvorstellbar. Schließlich sieht man am einen Ende bereits, wer am anderen Ende losfährt. Ohnehin gibt es eher wenig Autoverkehr. Einige Menschen sind auch per Rad unterwegs und messen sich mit dem Wind, der hier meist recht ungehindert über das Eiland pustet. Eine Leihstation findet ihr gleich auf der ersten Warft – vom Anleger aus gesehen.

Zu dem Halligbild wie ich es kennenlernen durfte, gehören außerdem Pferdekutschen, Fußgänger, Kühe, Schafe, Pferde und jede Menge Vögel. Letztere bestimmen zusammen mit dem Rauschen der Nordsee auch die Geräuschkulisse. Im Vergleich zum Leben in der Stadt bietet Hooge das abwechslungsreichste und wunderbarste Nichts, das ich bisher erlebt habe.

Das Wellnessprogramm beginnt schon auf der Fähre. Rund eineinviertel Stunden dauert die Fahrt von Schlüttsiel bis Hooge. Wer länger bleibt und Gepäck dabeihat, wird meist von seinen Gastgeber*innen in Empfang genommen. Auf Tagesgäste warten die Pferdekutschen, mit denen sie zu einer kleinen Sightseeingtour aufbrechen können.

Zu den Stationen, die ihr unbedingt einplanen solltet, zählt ein Besuch der „Hallig-Haupstadt“: Neben einem sehr gut sortierten Edeka findet ihr auf der Hanswarft unter anderem Souvenir-Läden, gastronomische Angebote vom Crêpe-Stand bis zum Restaurant und natürlich den Königspesel. Ein Pesel, das ist die gute Stube in einem Friesenhaus. Und königlich ist diese besondere gute Stube, weil in dem Alkoven (einem typisch friesischen Schrankbett) dieses Pesels einst König Friedrich VI übernachtet hat. In der gesamten Stube kannst du unterschiedlich gestaltete Fliesen bewundern. Das ist schon eine ganz besondere Atmosphäre!

Ansonsten lohnt es sich, in aller Ruhe am Strand entlang oder von Warft zu Warft zu spazieren. Zwar sieht es hier an einigen Stellen aus wie in einem Freilichtmuseum, die Hallig ist aber einfach auch Wohnsitz der Hooger*innen. Bevor ihr also munter über die Warftwege lauft, vergewissert euch erst einmal, ob es sich nicht vielleicht um Privatgrundstück handelt. Oft sind diese auch ausgeschildert. In rund elf Kilometern ist die Hallig einmal umrundet.

Von den Warften, also den künstlich aufgeschütteten Erdhügeln, auf denen die Häuser auch bei Land unter vor dem Wasser geschützt sind, habe ich mich gleich in die Kirchwarft verguckt. Das große Pastorat, daneben – wie in enger Freundschaft angelehnt – die kleine St. Johannis-Kirche. Beides mit Reet eingedeckt wie die meisten Häuser hier. Der Glo­cken­stuhl, gebaut aus vier in Hooge ge­stran­de­ten Ei­chen­pfäh­len, steht extra. Der Fußboden der Kirche ist mit Muscheln und Sand bedeckt, damit das Wasser schneller ablaufen kann, sollte die Warft bei Land unter geflutet werden.

Hooge ist übrigens die zweitgrößten der zehn Halligen im Nordfriesischen Wattenmeeer. Rund rund 100 Menschen haben hier ihren festen Wohnsitz. Dazu kommen die vielen Touristen – im November bin ich auch wieder mit dabei!

Es geht zurück – aber wir kommen wieder!

Imke

Moin, mit Jahrgang 1972 bin ich die „Seniorin“ in der Neuen Etage und fühle mich in dieser besonderen WG pudelwohl. Geboren in Bad Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen) habe ich mich schon während meines Zeitungsvolontariats in den Norden verliebt. Nach ein paar Umwegen über Köln, Bamberg, Bayreuth und Oldenburg (Nds.) bin ich 2014 samt Mann und Hund (wieder) in Schleswig-Holstein angekommen. Inzwischen leben wir in Harrislee, einer Gemeinde direkt an der dänischen Grenze und nur einen Katzensprung von Flensburg entfernt. Wenn ich nicht am Schreibtisch sitze, gehe ich am liebsten direkt vor der Haustür zu Fuß auf Entdeckungstouren oder powere mich im Kajak auf der Förde aus.

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