Wer Januar sagt muss auch auch #Veganuary sagen. Zumindest geistert dieser Hype nun seit einigen Jahren durch die Medien und Social Media Kanäle der Welt. Ich muss gestehen, dass ich dem Ganzen ein wenig skeptisch gegenüberstehe: zum Einen bin ich kein sonderlich dogmatischer Mensch, zum anderen mag ich es nicht, wenn mir ein solches Konzept als das „einzig wahre“ von oben übergestülpt wird.
Aber eins muss man dem veganen Januar ja lassen: wenn er tatsächlich Leute dazu bringt, auf tierische Lebensmittel zu verzichten, die bisher mit veganer Ernährung nicht viel am Hut hatten, und wenn die es dann auch noch schaffen, wenigstens einen Teil davon in ihren Alltag, sprich in den schnöden Februar & auch den Rest des Jahres zu retten, DANN hat der #Veganuary für mich auch tatsächlich seine Daseinsberechtigung.
Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass viele der Dinge auf die ich im Januar so richtig Bock hab‘, von Haus aus vegan, oder aber zumindest ohne nennenswerten Aufwand „veganisierbar“ sind. Knackige Wintersalate, wärmende Curry- und Eintopfgerichte oder auch Suppen, das ist das was bei uns im Januar am liebsten auf den Tisch kommt.
Worauf ich aber (leider) immer Lust habe, ist Kuchen. Und auch wenn es mir nach der großen Marzipan- und Plätzcheneskalation der Weihnachtszeit sonst relativ leicht fällt, am Jahresanfang auf Süßkram zu verzichten, ein Stückchen Kuchen geht bei mir immer. Bei Euch auch? Und ein Sonntagnachmittag ohne Kuchen ist doch auch irgendwie kein richtiger Sonntag …
Genau für solche Momente hab‘ ich heute eine kleine, aber feine Kuchenempfehlung für Euch: und zwar diesen veganen Orangenkuchen! So unglaublich lecker, fruchtig und saftig ist, dass er sich trotz Januargrau vorm Fenster fast anfühlt wie eine kurze Reise ans Mittelmeer.
Ich gebe zu, dass ich mit veganem Kuchen bisher immer etwas schwer getan habe. Kuchen ohne gute Butter? Nicht mit mir, zumindest nicht, wenn’s nicht sein muss. Aber dieser Blitzrührkuchen hier hat mich total überzeugt. Ein großer Teil des Mehls wird durch Grieß ersetzt und statt mit Butter und Eiern wird unser Orangenkuchen mit Olivenöl gebacken. What? Olivenöl im Kuchen? Ja – ihr habt tatsächlich richtig gehört, genau das macht ihn nämlich so unglaublich weich und saftig. Je nachdem wie kräftig das von euch verwendete Öl ist, schmeckt man wirklich nur eine kleine Nuance raus – und die wiederum harmoniert perfekt mit der bitteren Süße der Orangen. Also traut Euch ruhig – aber selbstverständlich könnt ihr auch gerne ein anderes, geschmacksneutrales Öl verwenden.
Unser absoluter Lieblingskuchen zur Zeit – aber am Besten, ihr probiert ihn einfach mal selber:
für den Teig:
für den Sirup:
Et voilà, der Orangenkuchen ist wirklich easypeasy gemacht, und sollte auch Backanfängern problemlos gelingen. Und noch dazu, er steht superschnell auf dem Tisch. Also das perfekte Rezept für einen schnellen Sonntagskuchen, oder wenn sich mal wieder spontaner Kaffeebesuch angekündigt hat. Allerdings sollte man die Stehzeit des Teiges einhalten – dadurch hat der Grieß nämlich die Möglichkeit schon ein klein wenig vorzuquellen und der Kuchen ist später nicht so „grisselig“.
Sollte tatsächlich noch etwas übrig bleiben (was hier aber eher selten der Fall ist, wir sind alle dankbare Kuchenesser!) halten sich die Reste – gut verpackt – auch gut und gerne noch 2-3 Tage länger frisch. Und vor allem saftig! Ihr seht also, dieser kleine feine Orangenkuchen könnte doch ein wirklich guter Begleiter auch in eurer veganen Winterküche werden, meint Ihr nicht?
Die Neue Etage-WG hab‘ ich mit dem Kuchen jedenfalls schon überzeugt – wir sind mittlerweile alle Fans! Und ihr werdet das hoffentlich auch… Schreibt doch gerne mal in die Kommentare, wenn ihr den Kuchen probiert habt. Oder schafft ihr es tatsächlich, komplett auf Süßes zu verzichten? Dann Hut ab, aber vielleicht speichert Ihr euch das Rezept einfach für später! Orangen schmecken schließlich immer… und Kuchen sowieso!
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.