„Dieses Jahr schenken wir uns aber wirklich nichts“
Mal ganz ehrlich: wie oft habt Ihr diesen Satz in den letzten Jahren schon gedacht bzw. gesagt?
Na gut, prinzipiell steh‘ ich da auch zu. Wir leben ohnehin schon in einer Überfluss-Gesellschaft, und zu Weihnachten darf es von allem noch ein bisschen mehr sein, das suggerieren uns zumindest die Medien: ein bisschen mehr Konsum, ein bisschen mehr Pomp und noch mehr Gloria – da finde ich es eigentlich nur vernünftig und konsequent, zumindest den alljährlichen Geschenkewahnsinn etwas einzudämmen.
Aber trotzdem: kurz vorm Fest überkommt es mich dann doch meistens. Vielleicht doch eine Kleinigkeit? Weil Schenken ja nun einfach auch Spaß macht und es doch auch irgendwie zum Weihnachtsfest gehört, anderen eine Freude zu bereiten?
Und dann – Ihr kennt das – sind dann ja noch die drölfmillionen guten Geister, die einen durch die vergangenen Monate begleitet haben und sich zum Jahresende einfach mal ein dickes fettes DANKESCHÖN verdient haben: die netten Nachbar*innen, die sich immer so rührend unserer Topfpflanzen annehmen, während wir im Urlaub weilen, all die Betreuer*innen, die sich mit viel Engagement und Herzblut um das Wohlergehen unserer Kinder, Haustiere und Eltern kümmern, der/die Postbot*in, Hausmeister*innen, Müllabfuhr … ich glaub‘ diese Liste ließe sich jetzt endlos fortsetzen.
Um es also kurz zu machen: ein Geschenk muss her. Eine kleine Aufmerksamkeit, die im Idealfall nicht viel kostet, aber trotzdem von Herzen kommt und maximale Freude und Wertschätzung schenkt. Wie wäre es denn in diesem Jahr mit einem Geschenk aus der Küche ? Eine selbstgemachte Leckerei zum Wegnaschen kommt nämlich meistens gut an.
Deswegen gibt es in diesem Jahr hier eine lecker-fruchtige Weihnachtsmarmelade zum Selberkochen: Die ist schnell gemacht, und besticht durch eine volle Ladung Weihnachtsaroma. Mit einem hübschen Etikett, einem Stoffrest, etwas Band und kleinem Gebamsel habt ihr im Handumdrehen ein nettes kleines (und sogar preiswertes) Präsent zur Hand. Na, wie klingt das? Das Rezept hab‘ ich Euch natürlich gleich mitgebracht (und pssst … weiter unten gibt’s ganz eventuell sogar einen Download-Link zu den Etiketten, ganz easypeasy zum Selberausdrucken für Zuhause!).
1. Die Orange heiß abwaschen und mit der Schale in kleine Stücke schneiden. Mit den gewaschenen Cranberrys, dem Glühwein und den Gewürzen in einen Topf geben und ca. 20 Minuten köcheln lassen (aus praktischen Gründen: Nelken & Co am besten in einen Teefilter oder -Ei geben: erleichtert das Rausholen ungemein!!) Die Gewürze rausfischen und den Rest pürieren. Die tiefgekühlten Beeren sowie den Gelierzucker dazu geben und alles gut miteinander vermengen. Einen kleinen Moment ziehen lassen, dann die Masse einmal richtig schön sprudelnd aufkochen (sollte sich an der Oberfläche jetzt etwas Schaum bilden, diesen bitte abschöpfen). Die Beeren könnt ihr jetzt einfach etwas zerdrücken, wenn Ihr die Marmelade lieber stückig mögt, oder aber auch glatt pürieren. Ich mache jetzt immer die Gelierprobe: einen kleinen Löffel auf einen Teller geben, dann solltet Ihr sehen können, dass die Masse an den Rändern schnell zu gelieren beginnt.
2. In der Zwischenzeit die vorbereiteten Gläser mit kochendem Wasser ausspülen und auf ein Holzbrett stellen. Die fertige Marmelade in die Gläser füllen. Deckel drauf und einmal kurz auf den Kopf stellen.
3. Abkühlen lassen und nach Herzenslust dekorieren.
Das Gute: Die Früchte könnt Ihr (fast) nach Belieben variieren, und ein Blick in die Tiefen eures Tiefkühlers kann sich lohnen: die Pflaumen vom letzten Jahr, eine angefangene Beerenmischung vom morgendlichen Smoothie – in unserer Weihnachtsmarmelade finden tatsächlich viele unterschiedliche Früchte Platz. Die Orange rundet das Ganze geschmacklich ab und gibt der Marmelade eine leicht-herbe Note, ordentlich weihnachtlich wird’s dann von ganz alleine durch Zimt, Nelken & Co. Falls Ihr nicht alle Gewürze zur Hand habt, auch nicht schlimm, dann tun es auch gemahlene Gewürze bzw. eine fertige Glühwein-Mischung im Teebeutel. In meinem Rezept sind diesmal frische Cranberrys – die gibt’s zur Weihnachtszeit oft in gut sortierten Supermärkten – falls Ihr keine findet, stattdessen einfach tiefgefrorene Schattenmorellen nehmen, das geht mindestens genauso gut.
Die Menge reicht tatsächlich für 6-7 kleine Gläser. Die sammel‘ ich eh immer übers Jahr, und freue mich dann fast ein bisschen darauf, sie in der Weihnachtzeit mit einer Reihe von Leckereien zu bestücken und zu verschenken. Zusammen mit einem hübschen Etikett geht das tatsächlich auch ratz-fatz.
Damit Euch das Verpacken jetzt aber mindestens genauso schnell von der Hand geht wie das Kochen der Marmelade, könnt Ihr Euch die Etiketten für die Weihnachtsmarmelade hier herunterladen und selber ausdrucken. Die fertigen Etiketten haben das Maß 7×3,7 cm (und sind damit passend für selbstklebende Zweckform-Etiketten Nr.3474). Ihr könnt Sie aber selbstverständlich auch auf normalem Papier ausdrucken und mit z.B. doppelseitigem Klebeband aufkleben.
Und für den Fall, dass Euch noch andere Leckereien Küche einfallen, die weihnachtlich verpackt werden möchten, gibt’s hier quasi als Extrabonus noch eine neutrale „Merry-Xmas“-Variante. Damit könnt Ihr auch andere Präsente, Anhänger o.ä. im Handumdrehen weihnachtlich aufhübschen.
Und zu guter Letzt noch ein Blitztipp, wenn’s wirklich mal richtig richtig schnell gehen muss: einfach aus einer Flasche (wahlweise auch alkoholfreiem) Glühwein und Gelierzucker nach Packungsangabe ein Gelee kochen, in Gläser abfüllen und weihnachtlich dekorieren: Das Punschgelee ist tatsächlich weltbester Sidekick zum Rotkohl und das perfekte Weihnachtsmitbringsel!
Wir wünschen euch allen eine schöne, kreative und vor allem entspannte Vorweihnachtszeit! Und vielleicht habt Ihr in diesem Jahr ja auch ein bisschen Lust bekommen, eine Kleinigkeit aus der Küche zu verschenken? Oder vielleicht sogar die Weihnachtsmarmelade nachzukochen? Ganz viel Freude beim Werkeln in der Küche (für mich hat das ja tatsächlich was Meditatives, dazu ein schöner Weihnachtsfilm oder die Lieblingsplaylist auf den Ohren), beim Verpacken und natürlich beim Verschenken! Aber nicht vergessen – mindestens ein Glas solltet Ihr für den eigenen Frühstückstisch zurückbehalten!
Und vielleicht habt Ihr Lust, uns zu verraten, mit welchen Kleinigkeiten Ihr nette Menschen zu Weihnachten am liebsten überrascht? Dann postet es doch gerne in die Kommentare – wir freuen uns immer riesig über euer Feedback, eure Tipps und eure Anregungen!
P.S. Habt Ihr schon alle Geschenke? Falls Ihr noch auf der Suche nach Ideen seid, hier hat Regina noch ein paar kleine feine Geschenke-Tipps für Euch parat.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.