Ihr Lieben,
zugegeben der Ausdruck „Zero Waste“ schreckt oft ein wenig ab. Steht er doch so groß im Raum, dass mensch sich oft sagt „Puh, das schaff ich nicht.“
Doch wenn wir mal genau hinsehen, dann steht Zero Waste eigentlich „nur“ für einen Lebensstil, bei dem mensch Müll in allen Bereichen des Lebens so gut es geht vermeidet.
Es wird nur noch gekauft, was wirklich benötigt wird, auf Verpackungen wird soweit es geht verzichtet und überhaupt werden auch grundsätzlich Ressourcen gespart und geschont.
Ihr seht, es geht nicht um dieses große Wort „Zero“, vielmehr geht es um einen ganzheitlich bewussten Lebensstil vor allem im Umgang mit Müll.
Als ich mich damals mit dem Zero Waste Lebensstil beschäftigte, begann ich zuerst einmal in unserer Küche und schaffte Klarheit, in dem ich alle verpackten Lebensmittel in Gläser und andere Behälter umfüllte. Nun könnte man sagen, dass das ja geschummelt wäre, aber weit gefehlt – mir brachte es einfach nur eine Menge Klarheit und einen bewussten Reminder dafür, dass ich in der Zukunft auf Verpackungen so gut es geht verzichten möchte.
Die Berge an Plastik, die ich damals barg, hinterließen ein so mulmiges Gefühl und sensibilisierten mich sehr für dieses Thema.
Das Einkaufen fiel mir später viel einfacher mit dem Wissen, dass daheim meine schönen Gläser auf mich warteten. Ich wollte das olle Plastik überhaupt nicht mehr. ( Der Ehrlichkeit halber änderte sich das vor drei Jahren ein wenig, als ich kein Gluten mehr zu mir nehmen durfte. Viele dieser Lebensmittel bekomme ich hier bei uns nicht unverpackt und muss doch öfter als mir lieb ist, auf verpackte Dinge zurückgreifen. Fühlt euch also bitte niemals schlecht, wenn es nicht immer so geht, wie ihr das eigentlich wollt!)
Dieser erste Schritt ist gar nicht so schwer, wie er scheint. Verzichtet auf Einwegplastik. Verzichtet auf Einwegpfand und verzichtet auf Dinge, die nicht langlebig sind. Das heißt nicht, dass ihr jetzt sofort loslaufen müsst und Mehrwegbehälter, fancy Trinkflaschen oder andere Dinge neu kaufen müsst. Schaut zuerst in eurem Haushalt, was ihr da so findet und verwenden könnt.
Ich fülle Salat oder Suppe für unterwegs z.B. sehr gern in alte Marmeladengläser, nutze Tomatenpassata Gläser als Trinkflasche und wickle Brote auch mal in saubere Geschirrtücher. Klar, ist nicht fancy, aber nachhaltig wie sonst nix!
Denn der wichtigste Schritt um Müll zu vermeiden ist eh vorhandenes auch zu nutzen.
Der aktuellen Zeit ist es geschuldet, dass es gerade nicht überall möglich ist, ABER grundsätzlich könnte ihr in vielen Momenten des Lebens auf Einwegmüll verzichten. Beim Bäcker bekommt ihr euer Brot auch in euren eigenen Beutel oder den Kaffee in euren Mehrwegbecher. Selbst beim Eisladen könnt ihr euch eure Kugeln in einen eigenen Behälter füllen lassen. Auch beim Einkaufen selbst könnt ihr Verpackungen sparen, wenn ihr z.B. beim Obst und Gemüse eure eigene Verpackung parat habt oder einfach gleich komplett drauf verzichtet. Mal ehrlich, Orangen und Bananen benötigen nun wirklich keinen extra Beutel. 😀
Zuerst heißt es aufbrauchen statt wegwerfen! Klar ist es schön, auf dem schnellen Weg ein Zero Waste Bad gestalten zu können, es macht aber nachhaltig einfach keinen Sinn. Benutzt was ihr habt und schaut euch dann nach den Alternativen um.
Es gibt mittlerweile eine soooo riesige Auswahl an müllfrei(eren) Produkten fürs Bad. Ob es das gute Stück Seife ist, oder Duschgel zum selbst mischen, oder festes Shampoo, feste Rasierseife, Holzzahnbürsten etc.
Wichtig ist hier: Schaut, was für euch passt! Es ist total ok nicht auf die elektrische Zahnbürste verzichten zu wollen, dafür verzichtet ihr vielleicht aber auf 10 verschiedene Duschgeltuben. Das macht auch viel aus!
Auf meinem Blog findet ihr eine große Übersicht über das Thema „Zero Wast im Bad“, schaut doch gern mal vorbei!
Wenn ihr euch mit dem Thema Müll sparen beschäftigt, kommt ihr irgendwann zu dem Punkt, an dem euch vor allem der Müll in der freien Natur wirklich wahnsinnig macht. Ich habe beim Spazierengehen immer einen extra Beutel für eben diesen Müll dabei, welchen ich in der Natur sammle.
Vor der Corona Zeit habe ich auch regelmäßige Clean Ups organisiert und bin auch sonst mal mit Freund:innen losgezogen und habe Müll gesammelt.
Nehmt euch ein Herz und los gehts! Sich um die Umwelt kümmern ist immer deutlich cooler, als es nicht zu tun!
Wenn ihr jetzt noch mehr Lust habt auf einen Zero Waste Lebensstil habt, dann hier noch eine kleine Check und Motivationsliste für euch!
Ich wünsche euch viel Freude beim Erkunden des Zero Waste Lebens! 🙂
Ich bin Franzi, Jahrgang 1985 und selbstständige Fotografin, sowie Autorin und Bloggerin. Seit über 10 Jahren lebe ich im Norden des Landes und könnte mir keinen schöneren Ort mehr vorstellen. Ich liebe Themen rund um Nachhaltigkeit, grünes Leben, faires Reisen und bin ganz mächtig verliebt in Eichhörnchen.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.