Im Volkspark habe ich nach meinem ersten Vorstellungsgespräch für einen Job in Flensburg mit Mann und Hund meine Anspannung wegspaziert, und hier habe ich nach einigen Jahren Turnschuh-Abstinenz für den „Lauf zwischen den Meeren“ trainiert. Den Job habe ich damals bekommen, und meine Lauf-Etappe habe ich auch erfolgreich bewältigt. Der Flensburger Volkspark ist für mich also eindeutig mit positiven Erinnerungen verknüpft. Übrigens auch für unseren Hund Struppi, der hier schon einmal ein Reh entdeckt hat und seitdem bei jedem Spaziergang aufmerksam Ausschau hält und nach Duftspuren schnuffelt. (Keine Sorge: Er ist im Park immer an der Leine!)
Aber auch abgesehen von meiner individuellen Verbundenheit hat der rund 75 Hektar große Park auf der Ostseite der Innenförde jede Menge zu bieten: Hier gibt es die besten Aussichten auf die Flensburger Förde. Von mehreren Plattformen aus kann man sie genießen – zum Beispiel mit einem kleinen Picknick. Wer es lieber sportlich mag, kann auf Waldboden seine Runden drehen oder gleich auf der Bahn im Stadion, das am Rande des Volksparks nicht nur für Sportlerinnen und Sportler einen Besuch wert ist, schon allein wegen der schönen Backsteingebäude. Das Sportstadion, in dem heute unter anderem die Leichtathleten vom LK Weiche und die Kicker von der SC Weiche Flensburg 08 trainieren, war auch Anstoß dafür, ab Mitte der 1920er den Park anzulegen, der seiner Bezeichnung als „Volkspark“ und damit als Naherholungsfläche mit Freizeitangebot für Städter mehr als gerecht wird. Außerdem zählt er zum Landschaftsschutzgebiet der Stadt.
Ihre Runden drehen hier auch die Bienen, die im unteren Teil des Parks, nahe des „Tomatenberges“ (So nennen Flensburger den Berg, den die Straße „Am Lautrupsbach“ hochführt.) nach lecker Blüten suchen. Ihre Kästen stehen am Rand einer neu gepflanzten Obstwiese. Ihr Auftrag: „Geilen Honig“ produzieren – so heißt das Produkt der gleichnamigen Honigmanufaktur, die 2013 ihren ersten Bienenkasten in Geil (bei Munkbrarup) aufgestellt hat. Auf den zahlreichen Spielflächen im Park wird geschaukelt, gewippt und ausgiebig gematscht. Die Eltern können derweil gepflegt abhängen, zum Beispiel in den Riesen-Hängematten des Parks – mein absoluter Favoritenplatz!
In den vergangenen Jahren hat sich der vor einigen Jahren noch recht wilde und stellenweise total vernachlässigte Park zudem an vielen Ecken und Enden so richtig herausgeputzt. Verschönerungsverein, Stadt und Technischen Betriebszentrum haben unter anderem die Aussichtsplattformen neu gestaltet, einem kleinen Teich wieder zu einem angemessenen Auftritt verholfen und Blumenwiesen gepflanzt.
Wer noch nie im Flensburger Volkspark war, sollte sich das Naherholungsgebiet in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt also unbedingt für seinen nächsten Besuch vormerken. Den besten Überblick über den Park hat man übrigens vom „grünen Pilz“, dem Mürwiker Wasserturm, der gut sichtbar über die Baumwipfel rakt. Von Mai bis September ist die Plattform auf 26 Metern Höhe frei zugänglich.
Moin, mit Jahrgang 1972 bin ich die „Seniorin“ in der Neuen Etage und fühle mich in dieser besonderen WG pudelwohl. Geboren in Bad Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen) habe ich mich schon während meines Zeitungsvolontariats in den Norden verliebt. Nach ein paar Umwegen über Köln, Bamberg, Bayreuth und Oldenburg (Nds.) bin ich 2014 samt Mann und Hund (wieder) in Schleswig-Holstein angekommen. Inzwischen leben wir in Harrislee, einer Gemeinde direkt an der dänischen Grenze und nur einen Katzensprung von Flensburg entfernt. Wenn ich nicht am Schreibtisch sitze, gehe ich am liebsten direkt vor der Haustür zu Fuß auf Entdeckungstouren oder powere mich im Kajak auf der Förde aus.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.