Kaum klettert das Thermometer klettert über die 20 Grad-Marke sind sie da: Fruchtfliegen. Und sie gehen auch so schnell nicht mehr weg – im Gegenteil: in der Regel vermehren sie sich schlagartig.
Sie kreisen über dem Biomüll, über Obst und eigentlich über allem, was man in der Küche anpackt. Und ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich empfinde das Jahr für Jahr wieder als sehr nervig und auch etwas unhygienisch. In ihrem nur 10-14 Tage langen Leben kann ein einziges Weibchen ganze 500 Eier legen – da ist es schwer ohne Hilfsmittel gegenan zu kommen.
Woher kommen Fruchtfliegen eigentlich?
Gefühlt schlüpfen Fruchtfliegen aus dem Nichts, sobald die Temperaturen sommerliche Grade erreichen. Ganz so ist es aber nicht. In Wahrheit schlummern ihre Eier in der Regel in Obst oder Gemüse, welches wir vom Einkaufen mit nach Hause bringen – oder die kleinen Plagegeister kommen durch’s offene Fenster rein.
Nun sind sie da – was tun?
Grundsätzlich sollte man es im Sommer natürlich vermeiden den Fruchtfliegen besonders viel Futter zu geben. Das bedeutet konkret: Mülleimer regelmäßig leeren, Obst nur in geringen Mengen einkaufen und möglichst schnell verzehren und keine Essensreste offen herumliegen lassen.
Lungern die Fliegen dennoch in der Küche herum, hilft es nur noch die Tiere anderweitig loszuwerden. Ich habe wirklich lange experimentiert und inzwischen finde ich, dass die Mischung aus einem Schluck Apfelessig, etwas Wasser und einem kleinen Tropfen Spülmittel am wirksamsten ist, um Fruchtfliegen anzulocken. Durch das Spülmittel ist die Oberflächenspannung des Wassers nicht mehr vorhanden und so ertrinken die Tiere.
Das ist natürlich eine sehr radikale Lösung – wem das zu radikal ist, der/die kann die Tiere auch lebend einfangen und – in weiter Entfernung von Zuhause – wieder aussetzen. Dazu einfach statt der Mischung etwas Banane oder Apfel nutzen.
DIY Fruchtfliegen-Falle
Während ich bisher entweder ein Glas mit Essig-Gemisch oder testweise auch mal eine Plastiktüte mit einem Stück Banane als Lebendfalle aufgestellt habe, habe ich mir jetzt vorgenommen mal etwas zu basteln, was länger hält. Denn machen wir uns nichts vor: Fruchtfliegen kommen eh jedes Jahr wieder.
Deswegen habe ich zwei Fallen gebastelt, die sich auch über einen längeren Zeitraum wiederverwenden lassen. Beide Fallen basieren im Grunde auf Flaschen. Modell 1 ist aus Plastik, Modell Nr. 2 ist aus Glas. Beide eignen sich sowohl als Essig-Falle, als auch als Lebendfalle.
Modell 1 ist mit nur wenigen Handgriffen hergestellt – Modell Nr. 2 ist etwas komplexer. Daher nehme ich euch jetzt mal bei der Herstellung mit:
Ihr benötigt:
Mit den Glasschneider wird die Flasche einmal auf der Höhe, auf der sie brechen soll, eingeritzt. Ich habe mir zur Orientierung mit Klebeband die Schnittkante abgeklebt. Beim Ritzen sollte darauf geachtet werden, dass der Schnitt durchgehend ist.
Anschließend wird die Flasche abwechselnd mit heißem Wasser übergossen und in kaltes Wasser getunkt, bis es „Knack!“ macht und das Glas bricht. Das kann schon ein paar Durchgänge brauchen. Und Vorsicht: die Schnittkanten sind extrem scharf!
Anschließend werden die Schnittkanten noch mit etwas Schmirgelpapier geglättet, damit man sich an ihnen nicht mehr schneiden kann.
Im Nachhinein würde ich übrigens noch empfehlen den Flaschenhals ebenfalls etwas zu kürzen – so kommen die Fliegen leichter in die Falle hinein.
Für die gleiche Variante aus Plastik einfach mit einem Cutter-Messer oder einer Schere eine Plastikflasche auf die gleiche Weise zurechtschneiden.
Damit man die Fliegen in der Falle nicht so gut sehen kann, habe ich die Flaschen jeweils noch angesprüht.
Und Zack, schon ist die DIY-Falle fertig. Nun entweder ein Stück Banane hineinlegen oder ca. 1-2cm hoch mit dem Essig-Mix befüllen. Durch die Trichterform kommen die Fruchtfliegen leicht in das Behältnis hinein, jedoch nur schwer wieder raus.
Ich bin Johanna und lebe im schönen Kiel. Ich bin ein in den frühen 90'ern geborenes Nordlicht und finde, dass es kaum einen schöneren Ort zum Leben gibt, als unser Bundesland zwischen den zwei Meeren. Ich liebe es mir an der See den Wind um die Nase pusten zu lassen – und das bei jedem Wetter. Ansonsten schlägt mein Herz für schönes Wohnen. Ich liebe gutes Design und baue auch gern mal das ein oder andere Möbelstück selbst.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.