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Ein Spaziergang durch die historischen Gassen Lübecks

  • 8. September 2019
  • Von Laura
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Schon so oft habe ich Lübeck besucht und besichtigt. Doch noch nie auf diese ganz besondere und wundervolle Art. Dieses Mal war ich auf historischer Entdeckungstour. Ich flanierte durch die engen Gassen, bewunderte Häuser im Stil der Backsteingotik und war auf der Suche nach den charmantesten Hinterhöfen und Gängen der Hansestadt. Eine Gasse war schöner als die andere, ein Gang einmaliger als der vorherige. Das mittelalterliche Lübeck hat mich wahrlich verzaubert.
Kommt mit auf meine Tour durch die charakteristischen Straßen der Lübecker Altstadt und staunt ebenso wie ich darüber, was die ehemalige Hauptstadt der Hanse im Kern versteckt. Zur Orientierung habe ich euch eine Übersichtskarte erstellt, auf der ihr grob sehen könnt, wo ich mich ungefähr auf der Innenstadt-Insel aufgehalten habe. Es gibt unzählige, schöne Gassen und Gänge. Für meine Tour habe ich mich für den nördlichen und den südwestlichen Teil der Stadt entschieden.

Fangen wir also im Nordwesten auf der Engelswisch nahe der Drehbrücke an. Bereits hier bin ich fasziniert von den bunten Häusern, den schönen, rankenden Pflanzen an den Wänden und dem dazu passenden Kopfsteinpflaster. Die Straße wirkt idyllisch und ruhig. Als kleine Abzweiger befinden sich hier zwei urige Gänge: der Dunkelgrüne und der Hellgrüne Gang.

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Über die Engelswisch 20 gelangt ihr in die schmale Gasse des Dunkelgrünen Gangs. Wer glaubt, dass diese Unterführung bereits klein sei, wird sich über den Ausgang vom Hellgrünen Gang zurück auf die Engelswisch wundern. Die Höhe beträgt dort 1,50 m, die meisten müssen daher wohl den Kopf einziehen, um hindurch zu kommen. Zwischen beiden Gängen liegen kleine Buden und niedliche private Plätze zum Verweilen. Die Atmosphäre ist heimelig und familiär. Ich finde, dass man besonders in diesen beiden Gängen sehen kann, wie die Lübecker nicht nur nebeneinander her, sondern miteinander leben. Gemütlich eingerichtete Höfe, die zum Plausch zwischen den Nachbarn einladen, versprühen friedlichen und harmonischen Charme. Für mich war es zudem sehr interessant, den Hellgrünen Gang zu sehen, da dieser Heinrich Breloer zum Teil als Filmkulisse für „Buddenbrooks“ diente und ich gestehen muss, dass ich den Roman von Thomas Mann sehr gern gelesen habe.
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Über die Engelsgrube 43 geht es weiter durch den Bäcker-Gang in den Lüngreens Gang. Diese Gassen haben mir ganz besonders aufgrund der farbenfrohen Blütenpracht und der hübschen Häuser gefallen. Die großen Laternen und das schräge Fachwerkhaus untermalen das Gefühl, ins Mittelalter zurückversetzt worden zu sein. Im Lüngreens Gang kann man noch einige der wenigen doppelstöckigen Traufenhäuser aus dem frühen 17. Jahrhundert bestaunen. Sie stehen zurecht unter Denkmalschutz.
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Weiter geht’s zur Glockengießerstraße 23. Unmittelbar neben dem Günter Grass-Haus ist hier zwischen 9-12 Uhr und 15-18 Uhr einer der größten und prächtigsten Stiftshöfe Lübecks zu sehen: der Füchtingshof. Leider war ich außerhalb der Besichtigungszeiten dort, weswegen ich nicht hinter die Tür luschern konnte. Die Gebäude des Hofes dienen seit 1639 als Wohnraum für Witwen von Schiffern und Kaufleuten.
Auch den Haasenhof in der Dr.-Julius-Leber-Str. 37-39 konnte ich leider nicht betreten. Die Besichtigungszeiten vieler Gassen dienen den Anwohnern als Ruhezeiten, denn nicht jeder möchte, dass den ganzen Tag Touristen vor der Haustür herumlaufen und Bilder aufnehmen – Verständlicher Weise! Dank der Gittertür konnte ich aber eine Blick in den wirklich wunderschönen und verwunschenden Stiftshof erhaschen.

Wer jetzt noch fit ist, kann direkt im Südwesten durchstarten. Da ich an dem gefühlt heißesten Tag des Jahres dort war und bei 33 Grad durch die Stadt schlenderte, gönnte ich mir an dieser Stelle eine Pause. Aufgrund meiner Leidenschaft für guten Kaffee ging es dafür in die „Neue Rösterei“ (Wahmstraße 43-45), welche ich herzlich empfehlen kann. Auch hier sitzt man in einem idyllischen Innenhof mit Flair und gutem Geschmack.

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Um in den südlichen Teil der Stadt zu gelangen, kann man entweder quer durch die Straßen laufen oder so wie ich gemütlich am Ufer der Trave (An der Obertrave) entlang spazieren. Obwohl Lübeck eine Großstadt ist, empfinde ich die Atmosphäre auch hier als total entspannt.
Im Südwesten angelangt, führen wir die Tour An der Obertrave 29 fort. Hier geht es in den Rosen-Hof, welcher vor allem zur Blütezeit von roten Rosen geschmückt wird. Über die Hartengrube 18 trifft man auf den Schwans-Hof, der älteste Wohngang Lübecks aus dem Jahre 1296. Er ist der einzige, dessen Name bis heute nie geändert wurde. Auffällig ist der Blick auf den Turm von St. Petri im Hintergrund.

Direkt gegenüber befindet sich ebenfalls eine meiner Lieblingsgassen. Über Kruses Hof kommt ihr auf den Grützmacher-Hof. Hier sind es dieses Mal nicht die Häuser, die dem Ort eine verzaubernde Idylle verleihen. Viel mehr ist es der Hof im Ganzen. Die liebevoll hergerichteten Vorgärten mit ihren zahlreich bepflanzten Töpfchen, den Sitzecken, den Fahrrädern und Wimpelchen. Es ist ein recht großzügiger und daher sonniger, heller, aber gemütlich gestalteter Hof.
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Geht man den Grützmacher-Hof einmal durch, gelangt man auf die Effengrube, von der aus man bei Nummer 20 durch Blohms Gang wieder An der Obertrave Richtung Norden schlendern kann. Bis zum Donats Gang und Rehhagens Gang befinden sich an den Häusern -sowohl Richtung Wasser als auch in den Gassen- kleine Tischchen mit liebevoll Selbstgemachtem der Anwohner. Ob Marmeladen, Kekse, kleine Stickereien oder Gezeichnetes – hier findet man für wenig Geld auf jeden Fall eine Kleinigkeit, um den Lübeckern für die Möglichkeit zu danken, deren Gässchen bestaunen zu können.
Und hier endete tatsächlich auch meine Tour. Leute, ich kann euch sagen, ich empfehle sie jedem! Mir war vorher ehrlich gesagt nicht bewusst, wie viel mittelalterlicher Charme wirklich noch hinter der Stadt steckt. Und ich lieb’s! Diesen Nachmittag werde ich definitiv wiederholen und ich hoffe, ich konnte auch euch dazu bringen, eine derartige Tour (vllt. sogar die gleiche) zu machen! Ich finde, es lohnt sich alle Male.
Habt es gut, eure Laura!

Laura

Ich bin Laura, ein echtes Kieler Nordlicht mit einer Leidenschaft zum Schreiben, Reisen, schönen Wohnen und zur Natur. Süchtig bin ich nach gutem Kaffee, leckerem Essen und meinen vier kleinen Neffen. An Sonntagen stöbere ich gern auf Flohmärkten, während ich unter der Woche in einer Rösterei als Barista Latte Art serviere und neben meiner Arbeit an der Uni an meinem Abschluss in Umweltgeographie und -management tüftle.

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