An Strauchspitzen rollen sich zarte grüne Blätter aus, Frühblüher wühlen sich durch liegengebliebenes Winterlaub und vor dem Fenster piepst es schon vor Sonnenaufgang aus jedem Busch. Und findet ihr nicht auch, dass es draußen irgendwie anders riecht?
Startklar für die Frühlingserkundungen…
Seit dem 1. März steht jedenfalls in diesem Jahr auch aus meteorologischer Sicht fest: Es ist Frühling. Für mich heißt das, es ist Zeit für Frühlingsentdeckungsstouren.
Platz da! Hier kommt der Frühling!
Überall sprießt es…
Nach Herbst und Winter habe ich jedes Jahr so viel Lust auf Frühling, dass meine Sinne komplett auf Frühling eingestellt sind: Jeder Strauch wird „unter die Lupe“ genommen, ob sich nicht vielleicht schon hier oder da ein frisches grünes Blatt zeigt, jeder Laubhaufen vorsichtig beiseitegeschoben, um einen freien Blick auf die ersten Ansätze der Frühblüher zu bekommen. Und dann geht es auf einmal ganz schnell. Inzwischen haben die Krokusse längst jede Wiese erobert und ich freue mich, dass ich die Anfänge ganz bewusst mitbekommen habe.
Frühling ist grün
… und wird ehe man sich versieht, ganz bunt!
Ich weiß zwar nicht, ob es ein spezielles Phänomen von Flensburg und Umzu ist, aber spätestens Anfang März laufen hier auch die ersten Spaziergänger mit kurzen Hosen rum, während ich als „Zugezogene“ und bekennender Frostköddel doch meist noch zu Wolltroyer und Handschuhen greife.
Aber Frühling ist eben Frühling. Was ein echter Norddeutscher ist, der lässt sich wohl von einem Thermometer nix vorschreiben.
Pünktlich am ersten März habe ich auch schon eine ältere Dame gesehen, die mit ihrer Enkelin in einem Park ein Picknick abhielt – zugegeben: Die Beiden waren eingepackt bis unter die Nasenspitze, hatten aber eindeutig frühlingshaft gute Laune.
Endlich wieder mit guten Freunden ausgiebig toben …
und dann baden!
Und auch Struppi scheint den Jahreszeitenwechsel in vollen Zügen zu genießen: Endlich wieder baden und planschen. Ok, das Wälzen im Schnee war auch ganz gut, aber im Wasser schwimmen geworfene Stöckchen immerhin oben und versinken nicht einfach auf Nimmerwiedersehen. Inzwischen ist zudem auch die leichte Eisschicht geschmolzen, die er irgendwie etwas befremdlich fand.
Da wir Ende Januar von Flensburg nach Harrislee – eine Gemeinde zwischen Flensburg und Dänemark – umgezogen sind, nutzen wir die Frühlingsspaziergänge auch, um unsere neue Umgebung ausgiebig zu erkunden und haben dabei nicht nur den Frühling, sondern auch etliche grüne Schleichwege entdeckt. Zum Beispiel in der Nähe des Himmernhofes und bei Slukefter, einem Ortsteil von Harrislee. Aus Plattdeutsch und Dänisch übersetzt, heißt Slukefter übrigens so viel wie „Schluck danach“. Die Bezeichnung geht wohl darauf zurück, dass hier eine Kneipe ansässig war, wo man sich auf dem Rückweg aus der Stadt nachhause noch einen „Schluck“ genehmigte.
Prost auf den Frühling – ganz egal, bei welchen Temperaturen!
Den genehmige ich mir auf meinen ersten Frühlingsentdeckungstouren auch – allerdings aus der Thermoskanne und ohne Hochprozentiges…
Frühlingsgelaunte Grüße und viel Spaß auf Euren Entdeckungstouren!
