Ist euch etwas aufgefallen? Nun ist es fast ein Jahr her, dass mein erster Blogbeitrag hier online gegangen ist. Time flies, würde der Instagramer in mir sagen.
Schon ein Jahr, in dem ich hier easypeasy Bastelideen für Kinder zeigen darf und mich aber gleichzeitig frage, ob der „Durchschnittselternteil“ (Bitte nicht falsch verstehen! Ich meine damit alle Eltern, die ihr Geld nicht berufsmäßig mit Basteln verdienen.) überhaupt alle Materialien für die jeweiligen DIYs im Hause hat. Über meinen Instagramaccount erreichen mich nämlich sehr regelmäßig Fragen nach Basteltipps und konkret nach möglichem Bastelmaterial für spontane Bastelsessions. Meine – bald schon zum Standard gewordene – Antwort lautet, dass Kinder nur wenig Material benötigen, um sich kreativ austoben zu können. Konkret bedeutet das, dass alles verwendet werden kann, was verwendet werden darf. Bittedanke. Hä?
Gut, ich gebe zu, die Antwort ist wohl nur selten befriedigend, daher finde ich, dass es an der Zeit ist, einen Beitrag über meine Grundausstattung in Sachen Bastelmaterial zu verfassen und damit bastelwilligen Eltern eine Art Handbuch mit auf den Kreativweg mit ihren Kindern zu geben. Los geht’s mit Ideen für Ausgangsbastelmaterial, dann mit Material zum Aufhübschen und am Ende des Beitrags verrate ich sowohl mein allerwichtigstes DIY-Tool als auch das meiner Kinder.
Was eignet sich als Bastelmaterial?
Als Ausgangsmaterial eignet sich eigentlich alles, was den Charakter einer leeren Leinwand hat und die kindliche Fantasie herausfordert. Will sagen, ein weißer Pappteller bietet viel mehr Möglichkeiten kreativ zu eskalieren, als ein Pappteller, der bereits ein vorgegebenes Motiv hat. Ich verwende gerne Material, das ich im Haus habe: Leere Küchen- oder Toilettenpapierrollen, Konservendosen (bitte unbedingt darauf achten, dass der Rand nicht mehr scharfkantig ist!), kleine Gläser, Schraubdeckel, Schuhkarton (DAS Allroundtalent unter dem DIY-Material) und und und. Darüber hinaus habe ich mir Material angeschafft, dass nicht alltäglich verwendet wird. Modelliermasse (für ein einfaches Rezept für DIY-Modelliermasse einfach hier schauen) ist bei meinen Kindern ein echtes Highlight. Mit Hilfe von Ausstechern oder frei Hand entstehen schöne und/oder fantasievolle kleine Schmuckstücke.
Holzperlen oder Wäscheklammern werden zu kleinen Figuren, Eisstiele und selbstgemachte Quasten zu Lesezeichen, aus Korken und Moosgummimotiven werden ganz schnell Stempel. Die Möglichkeiten sind endlos.
Eine Lieblingsbeschäftigung bei allen Kindern (meinen und den Besucherkindern) sind Fadenbilder. Das Prinzip ist einfach (Nägel in Wunschmotiv auf Holzscheibe hämmern und anschließend mit Woll- oder Stickgarn füllen), aber die Kinder sind begeistert und lange bei der Sache.
Und damit wären wir schon mitten drin, was das Material zum Ausschmücken betrifft.
Anders als beim farblich zurückhaltendem Ausgangsmaterial gilt für das Material zum Ausschmücken: Mehr ist mehr! Kinder lieben es bunt. Zumindest meine. Und so greife ich eben auch ich zu Farbe. Egal ob Maskingtape, Stoffreste oder Pfeifenputzer – je bunter, desto höher die Garantie für gute Laune bei Kindern. Behaupte ich jetzt einfach. 🙂 Ein Garant für eine ausdauernde Beschäftigung sind Bügelperlen. Wer sie nicht teuer im Bastelgeschäft kaufen möchte, sollte unbedingt auf Flohmärkten stöbern. Ich fand bereits nicht nur Schablonen aller Art sondern auch gefühlt Tonnen von Bügelperlen für mehr als zwei Kinderleben. Egal ob klassisches Stecken auf Schablonen oder das Auffädeln zu einer Kette, Bügelperlen fördern ganz spielerisch die Feinmotorik.
Etwas, das man ebenfalls immer im Haus haben sollte, wenn man mit Kindern kreativ sein möchte, ist gute, schadstofffreie Farbe, Pfeifenputzer in allen Farben sowie Garn.
So können aus Pfeifenputzern und Holzperlen ganz süße Hasen entstehen. Ihr möchtet eine Anleitung? Fragt eure Kinder, die zeigen euch sofort, wie das geht, versprochen. 🙂
Ich verwende außerdem gerne Filz, Krepp, Pompoms, Strass oder Strohhalme. Aber nicht gleichzeitig. Oft lege ich eine Auswahl an Material bereit und überlasse meinen Kindern den Rest. Dabei entstehen tolle Dinge. Strohhalme, die in Stücke geschnitten und aufgefädelt, eine Kette ergeben. Oder Filz, der mit Hilfe eines Keksausstechers oder auch frei Hand in Form geschnitten, zu einem Geschenkanhänger wird.
Nun habt ihr einen kleinen Überblick über meine Grundausstattung in Sachen Bastelmaterial erhalten. Meine persönliche Faustregel beim Basteln lautet also: Unscheinbares und einfarbiges Ausgangsmaterial trifft auf knallige Farbe beim Ausschmücken. Eine andere Faustregel ist Geduld. Generell gilt beim Basteln mit Kindern, wie schon in meinem letzten Beitrag hier erwähnt, dass man sich als Elternteil zurücknehmen muss. Das Streben nach Perfektion ist in dem Moment fehl am Platz und sorgt nur für Frust auf beiden Seiten.
Abschließend verrate ich euch mein wichtigstes DIY-Tool. Es ist meine Heißklebepistole. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn alles andere versagt. 🙂
Ich habe auch meine Kinder gefragt, was ihr allerallerallerliebstes Bastelmaterial ist. Sie kamen unabhängig voneinander zu dem Schluss, dass es Wackelaugen sind. 🙂 Wie konnte ich die in meiner Auflistung vergessen?! Mit Wackelaugen ist einfach alles besser!
Ich wünsche euch und euren Kindern viele kreative Eskalationen. 🙂
Eure Regina
Ich bin Regina, 35 Jahre alt und ein waschechtes Nordlicht. Nordish by nature, könnte man sagen, da ich gebürtig aus Tallinn komme. Man findet mich oft am Strand, vielleicht ein Fischbrötchen in der Hand. Gemeinsam mit meinem Mann und unseren beiden Kindern erkunde ich gerne die Strände in unserem schönen Bundesland und bringe nicht selten Treibgut und Muscheln von unseren Ausflügen mit. Wie praktisch, dass sich meine Sammelei gut als DIY-Material eignet. Apropos DIY – das ist meine heimliche Leidenschaft, der ich auf meinem eigenen Blog Kleine Herzensdiebe freien Lauf lasse. Beruflich mache ich übrigens irgendwas mit Büchern und Medien. Und Worten. Und hier nun auch mit Basteleien. Seid gespannt.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.