Es gibt eine Vielzahl an Gründen, weshalb Menschen auf Kuhmilch verzichten wollen. Die einen vertragen sie aufgrund einer Laktoseintolleranz nicht, andere möchten gern auf tierische Produkte verzichten und wieder anderen schmeckt diese Art von Milch einfach nicht. Ich persönlich bin irgendwas in der Mitte. Ich vertrage Kuhmilch mal gut, mal weniger gut, mag den Geschmack in meinem Kaffee aber nicht so gern, weshalb ich diesen meist schwarz trinke.
Wenn ich mir doch mal etwas in den Kaffee geben möchte, dann nehme ich inzwischen in der Regel eine Milch auf Pflanzenbasis. Diese wiederum kostet im Laden allerdings nicht gerade wenig und ich weiß häufig nicht, wie ich einen ganzen Tetrapak von dem guten Zeug leer machen soll, wenn ich doch nur einen kleinen Schluck davon brauche. Daher blieb der Kaffee stattdessen schwarz.
Letztens war ich dann auf einem Seminar, in dem es darum ging, wie man verschiedene Milch-Arten aus pflanzlichen Bestandteilen herstellen kann. Dabei lernte ich ein einfaches Basis-Rezept für eine wunderbar cremige Mandelmilch, die man sogar ohne einen besonderen Hochleistungsmixer herstellen kann. Sie enthielt nichts weiter außer Mandeln, Datteln und Vanille und ist seitdem fester Bestandteil meines Wochenendkaffees geworden.
Nun war diese Milch bereits sehr lecker, aber ich habe mir gedacht: da geht noch mehr! Ich bin nämlich ein großer Fan eines Brotaufstrichs aus Mandeln und Tonkabohnen – warum also nicht aus diesen beiden Bestandteilen eine Milch mixen? Gesagt, getan: Ich habe es ausprobiert und das Ergebnis möchte ich euch keinesfalls vorenthalten. Mandeln und Tonkabohnen passen geschmacklich einfach zu gut zusammen.
Für’s Wochenende mache ich mir in der Regel nur einen halben oder viertel Liter der Milch – das reicht mir vollkommen und so bleibt nichts über, was am Ende weggeschmissen werden muss. Man kann das Rezept sehr gut an den individuellen Bedarf anpassen.
Für einen Liter Milch braucht ihr:
Wer seine Milch etwas süßer mag, kann einfach etwas mehr Datteln hinzugeben. Wer sie etwas dicker haben möchte, um sie z.B. aufzuschäumen, kann den Wasseranteil einfach reduzieren und den Mantelanteil beibehalten. Statt Tonkabohnen kann man auch Vanille nehmen – ganz, wie es einem am besten schmeckt.
Die Mandeln werden zunächst über Nacht in Wasser eingelegt. Das lässt sie weicher werden und sie lassen sich anschließend besser verarbeiten. Nach dem einweichen sollten die Mandeln gut ausgewaschen werden, das Wasser wird nicht weiterverwendet.
Die Datteln werden klein geschnitten und zusammen mit den Mandeln und der geriebenen Tonkabohne und dem Wasser püriert. Das geht in einem Mixer, einer Küchenmaschine oder auch ganz einfach mit einem Pürierstab in einem geeigneten Gefäß. Gemixt werden sollte um die 2-3 Minuten, bis alles fein zerkleinert ist. Je länger gemixt wird, desto reichhaltiger und geschmackvoller wird die Milch.
Anschließend muss die Milch dann noch gemolken werden – zumindest fühlt es sich so an. Dafür nehmt ihr ein Nussnetz, einen Wäschesack oder eine gewaschene Feintrumpfhose – was genau ist im Grunde egal. Hauptsache ist, dass die Reste der gemahlenen Mandeln im Netz bleiben und die Milch in einem Gefäß landet.
Also Gefäß schnappen, Netz einlegen und die ganze – wie Tim Mälzer sagen würde – „Lumumpe“ reinkippen. Dann langsam auswringen, sodass die Flüssigkeit im Gefäß landet und anschließend in eine Flasche mit Deckel umfüllen.
Fertig ist die Milch! Sie hält sich gekühlt ein paar Tage, sollte aber vor jedem Trinken einmal kurz aufgeschüttelt werden, da sich die Schwebstoffe im Laufe der Zeit unten absetzen. Grundsätzlich gilt: vertraut euren Sinnen. Wenn die Milch komisch schmeckt oder riecht, sollte sie nicht mehr benutzt werden. Ich für mich kann sagen: bisher ist mir noch keine Mandelmilch schlecht geworden, sie ist einfach immer zu schnell leer.
Aus dem restlichen Mandelmehl – dem Trester – kann man übrigens auch noch Dinge machen. Zum Beispiel kann man darauf mit ein paar Zutaten einen veganen Aufstrich herstellen oder ihn zum Backen verwenden. Hierfür finden sich im Netz allerhand Rezepte.
Ich bin Johanna und lebe im schönen Kiel. Ich bin ein in den frühen 90'ern geborenes Nordlicht und finde, dass es kaum einen schöneren Ort zum Leben gibt, als unser Bundesland zwischen den zwei Meeren. Ich liebe es mir an der See den Wind um die Nase pusten zu lassen – und das bei jedem Wetter. Ansonsten schlägt mein Herz für schönes Wohnen. Ich liebe gutes Design und baue auch gern mal das ein oder andere Möbelstück selbst.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.