Sturmfluten und verheerende Strömungen gehören zu unserem Land und seinen wunderschönen Küsten dazu. Wir wissen, dass Wasser ungeahnte Dynamiken entwickeln kann und dennoch ist und bleibt die Zerstörungskraft, die Wasser entfalten kann, meist unvorstellbar. Als ich das erste Mal von den Überschwemmungen in West- und Süddeutschland hörte, dachte ich an vollgelaufene Keller und etwas Wasser auf den Straßen. Dass diese Katastrophe weitaus schlimmer war und auch weiterhin ist, wissen wir inzwischen alle aus den Medien.
Seitdem habe ich oft versucht mir vorzustellen, was dort passiert ist. Habe aus dem Fenster meiner Wohnung im ersten Stock auf die Straße geschaut und mir vorgestellt, dass dort alles voll mit Wasser ist. Wasser, welches in mein Haus, in meine Wohnung eindringt und mir binnen weniger Stunden alles nimmt, was ich habe. Familienfotos, Erbstücke, Erinnerungen, mein Bett, Sofa, Fernseher – einfach alles. Im schlimmsten Fall sogar mein Leben oder das meiner Liebsten.
Ich kann mir das nicht vorstellen. Es geht einfach nicht.
Ich sitze in meinem sicheren Zuhause und sehe dennoch täglich diese Bilder, die aussehen, wie aus einem Katastrophenfilm. Nur wenige hundert Kilometer entfernt. Wo Häuser standen, sind jetzt Ruinen voller Schlamm. Ich sehe Menschen, die Matsch aus ihren Häusern kehren, die versuchen zu retten, was zu retten ist. Die ihr aufgequollenes Hab und Gut auf Müllbergen auf den Straßen zusammenkehren.
Und ich lese davon, wie groß die Welle der Hilfsbereitschaft deutschlandweit ist.
Viele Menschen aus den umliegenden Gemeinden, die nicht von den Hochwassern betroffen waren, sind spontan in die betroffenen Gebiete gefahren und haben angepackt. Wohnungsbaugenossenschaften und andere Wohnraumanbieter aus den angrenzenden Städten und Gemeinden haben spontan ihre leerstehenden Wohnungen den von Verwüstung und Zerstörung betroffenen Vermietern zur Verfügung gestellt. Damit die ihren Mieter*innen schnell eine trockenes und sicheres Zuhause anbieten können. Ferienhöfe aus ganz Deutschland bieten Unterbringungen für Kinder an, deren Eltern in den Katastrophengebieten aufräumen müssen. Auch hier aus Norddeutschland wird Hilfe koordiniert. z.B. in Julias „App auf’s Land“ können Hilfsangebote abgegeben werden.
Das Schöne im Schrecklichen – eine Welle der Hilfsbereitschaft. Und mittendrin bin ich, die sich fragt, was sie denn nun tun kann und soll. Ich kann hier nicht alles stehen und liegen lassen und losfahren – und abgesehen davon wäre es vor Ort auch schnell zu voll, wenn das jede*r täte. Während Sachspenden inzwischen nicht mehr akut benötigt werden, fehlt es in den betroffenen Regionen vor allem an Geld, um schnelle Soforthilfe leisten zu können. z.B. für die Suche nach Vermissten, für Benzin und Diesel, um Generatoren und Bagger betreiben zu können, aber auch für Lebensmittel und Sicherungsmaßnahmen.
Um dieses Geld zu sammeln, gibt es inzwischen verschiedenste Spendenaktionen. Und ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin beim Thema Spenden immer sehr vorsichtig. Denn ich möchte wissen, dass mein Geld auch wirklich dort ankommt, wo es hin muss. Eine Organisation, bei der das sicher ist, ist die „Aktion Deutschland Hilft“ – das ist ein Zusammenschluss von insgesamt 23 deutschen Hilfsorganisationen. Darunter – unter anderem – die AWO, die Malteser oder die Johanniter-Unfall-Hilfe.
Für die „Aktion Deutschland Hilft“ sammelt nun auch der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen Geld. Und damit der wohnungswirtschaftliche Dachverband, in dem auch die schleswig-holsteinischen Wohnungsbaugenossenschaften organisiert sind . Da gutes und sicheres Wohnen für uns als genossenschaftlicher Blog ein zentrales Thema ist, unterstützen wir diese Spendenaktion sehr gern.
Sven Auen, Vorstandsvorsitzender der Marketinggemeinschaft der Wohnungsbaugenossenschaften Schleswig-Holstein: „Unser tiefempfundenes Mitgefühl gilt den Opfern und Angehörigen sowie den Betroffenen. Und es ist den Wohnungsgenossenschaften in Schleswig-Holstein eine Herzensangelegenheit, den durch die Hochwasserkatastrophe in Not geratenen Menschen in dieser desaströsen Situation zu helfen. Jede einzelne Wohnungsbaugenossenschaft kann mit ihrer Spende dazu beitragen. Und wir möchten auch andere aufrufen und ermutigen, in gleicher Weise Solidarität zu leben. Schließlich kann es jeden treffen. Jeder Beitrag hilft – egal wie hoch. Das wussten auch die Gründungsväter der Wohnungsbaugenossenschaften in Deutschland – Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch:
„Was der Einzelne nicht vermag, das vermögen viele“. “
Ich bin Johanna und lebe im schönen Kiel. Ich bin ein in den frühen 90'ern geborenes Nordlicht und finde, dass es kaum einen schöneren Ort zum Leben gibt, als unser Bundesland zwischen den zwei Meeren. Ich liebe es mir an der See den Wind um die Nase pusten zu lassen – und das bei jedem Wetter. Ansonsten schlägt mein Herz für schönes Wohnen. Ich liebe gutes Design und baue auch gern mal das ein oder andere Möbelstück selbst.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.