Es ist Oktober, Herbstferien- und Herbstschätzesammelzeit und überhaupt die beste Zeit des Jahres, um sich ordentlich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Letzteres, die Sache mit dem Wind, klang in der Planung für diesen Blogbeitrag wirklich romantisch. Denn: Was gibt es Schöneres, als an einem trüben Regentag gemeinsam mit den Kindern einen tollen Drachen zu basteln, um ihn anschließend in einer Regenpause steigen zu lassen? Zuerst Indoorbeschäftigung und dann Outdoorvergnügen – zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. So der Plan. Manchmal bin auch ich einfach noch sehr naiv. Gebastelt haben wir, sogar an einem trüben Regentag. Indoorbeschäftigung – check. Allerdings keine konventionellen Drachen, sondern Ufos und Quallenfische. Warum nicht, also – check. Doch dann kam eben die Sache mit dem Wind ins Spiel. Wer glaubt, dass in Schleswig-Holstein immer und überall Wind ist, der irrt. Wenn man nämlich einen Drachen steigen lassen will, macht der Wind auch gerne Pause. (Vielleicht, um diejenigen, die gerade irgendwo Fahrrad fahren, kurz zu ärgern. Hab ich gehört, wer weiß das schon so genau…) Zu seiner Verteidigung, wir waren in den Regenpausen nur im Garten und im nahegelegenen Park. Am Strand hätten wir ihn sicher erwischt, diesen eigensinnigen Wind. Also kein Wind, kein Spaß? Nö. Denn auch ohne Wind hatten wir mit dem selbstgebastelten Drachenersatz jede Menge Spaß. Denn Rennen und den Drachen hinter sich herziehen, erzeugt auch so ein Gefühl von Wind. Irgendwie. Outdoorvergnügen daher auch check.
Wer sich nun fragt, wie genau denn diese Ufos und Quallenfische aussahen, der bekommt hier die Anleitung. Los geht’s.
Ufo-Drachen
Alles, was man dafür braucht ist Folgendes:
– Pappteller
– Eis- oder Holzstiel
– buntes Garn
– Schere
– Stoffreste (und wer hat: Zickzackschere für den Stoff, einfach weil’s netter aussieht)
– Stifte (wir haben Filzstifte verwendet; Buntstifte, Tusche etc. geht natürlich auch)
– wer möchte: Aufkleber
– nicht im Bild: Lochzange
Und so geht’s:
1. Zunächst den äußere Rand der Vorder- und Rückseite des Papptellers nach Belieben farblich gestalten und/oder bekleben.
2. Anschließend die innere Fläche des Papptellers ausschneiden, so dass nur noch der bemalte äußere Ring übrig bleibt.
3. Nun mithilfe der Lochzange drei Löcher von Innen in den Ring stanzen (siehe Foto).
4. Als nächstes werden zwei der Löcher mit einem Stück lockeren Garns miteinander verbunden. An das dritte Loch wird der Drachenschwanz befestigt.
5. Für den Drachenschwanz einfach einige Stoffreste zu länglichen Rechtecken zurechtschneiden und hintereinander an der Drachenschwanzschnur befestigen.
6. Der Ufo-Drachen ist fast fertig. Für die Lenkung mithilfe der Lochzange ein Loch in den Holzstiel stanzen und den Anfang eines langen Stück Garns (Richtwert für mich war hier die Körperlänge des Kindes plus 50cm) daran befestigen. Nun die Schnur aufwickeln und auf Wind hoffen, denn der Ufo-Drachen ist fertig.
Für die Quallenfische benötigt man Folgendes:
– Leere Klopapierrolle
– Konfetti als Schuppen
– Paketband
– Wackelaugen
– Kleber
– Schere
– Krepppapier
– Rundholzstab (oder dünner Ast)
Und so geht’s:
1. Zunächst kleine, sich am oberen Rand der Klopapierrolle gegenüberliegende Löcher mithilfe der Schere stechen (wer hat, nimmt eine Sticknadel, das ist definitiv einfacher) und ca. 30cm Paketband so an der Klopapierrolle befestigen, dass die Knoten außen liegen.
2. Die Klopapierrolle kann nun ganz individuell gestaltet werden. Wir haben Konfetti, das wir vorher selbst gestanzt haben, aufgeklebt. Hier ist es aber jedem selbst überlassen, ob gemalt, geklebt etc. wird.
3. Ist die Klopapierrolle fertig gestaltet, können nun außen, auf Höhe der Paketbandknoten die Wackelaugen aufgeklebt werden.
4. Der Quallenfisch ist fast fertig. Als Finish werden mithilfe des Klebers am unteren Ende der Klopapierrolle von Innen lange, dünne Krepppapierstreifen befestigt.
5. So fertig gestaltet wird der Quallenfisch an einen Rundholzstab geknotet und darf von nun an seine Runden im Wind drehen.
Ich denke, ich werde die Kinder samt ihrer Drachen – Pardon, Quallenfische und Ufos ins Auto packen und das Ganze noch einmal am Strand testen. Wir werden diesen Wind schon noch finden. 🙂
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen goldenen Herbst und ja, auch viele Windstage für ganz viel Outdoorvergnügen.
Eure Regina
Ich bin Regina, 35 Jahre alt und ein waschechtes Nordlicht. Nordish by nature, könnte man sagen, da ich gebürtig aus Tallinn komme. Man findet mich oft am Strand, vielleicht ein Fischbrötchen in der Hand. Gemeinsam mit meinem Mann und unseren beiden Kindern erkunde ich gerne die Strände in unserem schönen Bundesland und bringe nicht selten Treibgut und Muscheln von unseren Ausflügen mit. Wie praktisch, dass sich meine Sammelei gut als DIY-Material eignet. Apropos DIY – das ist meine heimliche Leidenschaft, der ich auf meinem eigenen Blog Kleine Herzensdiebe freien Lauf lasse. Beruflich mache ich übrigens irgendwas mit Büchern und Medien. Und Worten. Und hier nun auch mit Basteleien. Seid gespannt.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.