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DIY Dünger und Hausmittel gegen Blattläuse

  • 5. Juli 2022
  • Von Laura
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DIY Dünger und Hausmittel gegen Blattläuse

Es ist bereits Juli und die Winter-Tristesse im Garten und auf dem Balkon ist nicht mehr zu erkennen. Alles blüht und wächst wie wild. Zumindest bei uns. Für mich ist ein Garten oder eine grüne Balkonoase immer erst dann vollkommen, wenn er auch seine wilden und natürlichen Ecken hat. Dieses lieben nämlich auch viele Insekten wie Hummeln, Bienen oder Schmetterlinge. Hach, wie ich mich immer wieder darüber freue, wenn sich die kleinen Racker über das Nektarbuffet hermachen und ich ihnen mit einem Kaffee in der Hand dabei zu sehen kann. Einige tierische Begleiter finde ich allerdings nicht so cool. Mal ganz abgesehen von Herrn und Frau Nacktschnecke, der:die mir mein ganzes Gemüse und meine frische Wildblumen-Saat weg mampft, strapazieren dieses Jahr auch Ameisen und Blattläuse meine Nerven. Vor allem weil es echt ein unfaires Spiel ist. Sie sind mir mengenmäßig haushoch überlegen und arbeiten auch noch zusammen. Freche Biester.

Heute möchte ich euch ein paar Tipps und Trick aus der Küche in den Garten/ auf den Balkon zaubern. Ich verrate euch, mit welchen natürlichen Hausmitteln ihr Pflanzen düngen und wie ihr gegen Blattläuse und damit auch Ameisen ankämpfen könnt. Let’s go!

DIY Brennnesseljauche

Brennnesseljauche ist unter Hobbygärtnern sehr beliebt. Klar, denn man kann sie ganz einfach selber herstellen und sie kostet  nichts. Für Zier- und Gemüsebeete ist die Jauche aufgrund ihres optimalen Kalium- und Stickstoffgehaltes und wegen ihrer schädlingsabwehrenden Superkraft sehr begehrt. Die enthaltene Kieselsäure verstärkt zudem den Geschmack von Tomaten und Gurken.

Für die Jauche müsst ihr einfach 0,5 Kilogramm frische Brennnessel klein schneiden. Sollten bei euch Brennnessel wachsen oder ihr habt sonst irgendwie die Möglichkeit welche zu pflücken und sie trocknen zu lassen, dann reichen bereits 100 Gramm für eine gute Jauche aus. Gebt die Brennnessel mit ca. 5 Liter Wasser in einen Eimer und rührt die Suppe gut durch. Alle Pflanzenteile sollten hierbei von Wasser bedeckt sein. Wer Gesteinsmehl oder Lehmerde zur Verfügung hat, kann eine Handvoll dazugeben, um den wirklich sehr strengen Geruch entgegenzuwirken. Und wenn ich streng meine, dann meine ich wirklich streng! Die Suppe muss etwa zwei Wochen luftdurchlässig (!) abgedeckt und (z.B. leichtes Geschirrtuch, Jutesack) täglich umgerührt werden. Sobald die Jauche keinen Blasen mehr bildet, ist sie einsatzbereit. Pflanzenteile einfach absieben und als Mulchmaterial verwenden.Die Jauche wird im Verhältnis 1:10 (Jauche:Wasser) verwendet. Es eignet sich daher, die reine Jauche in kleineren Gläsern aufzubewahren und sie bei Bedarf mit Wasser zu mischen. Das Lagern empfehle ich aber nur Leuten, die die Möglichkeit haben, die luftdurchlässig abgedeckten Gläser dort aufzubewahren, wo man sich nicht gerade aufhält. Denn wie gesagt: Der Geruch ist streng.

Kartoffelwasser

Abgekochtes Kartoffelwasser ist viel zu schade zum Wegkippen. Klischeemäßig essen wir Deutschen ja doch einige Kartoffeln im Jahr. Ich kann’s gut nachvollziehen. Ich lieb die kleine Knolle auch sehr. Fangt das UNGESALZENE Kartoffelwasser beim nächsten Mal einfach auf, lasst es abkühlen und düngt anschließend damit eure Zimmer-, Balkon- oder Gartenpflanzen. Wenn ihr Blattläuse bekämpfen wollt, eignet sich vor allem das Wasser von Pellkartoffeln. Die Schale gibt beim Kochen Solanin ab, welches Blattläuse so gar nicht leiden mögen. Mit Hilfe eines Zerstäubers könnt ihr das Wasser unverdünnt auf die Pflanze sprühen.

Der Trick mit dem abgekochten Wasser funktioniert übrigens auch bei fast allen anderen Gemüsesorten sehr gut.

Kaffeesatz

Kaffeesatz wird für Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon vollkommen unterschätzt. Vor allem als Dünger eignet er sich hervorragend für jene, die einen sauren, humosen Boden lieben. So freuen sich zum Beispiel Hortensien, Rhododendren oder Heidelbeeren sehr über einen Stickstoffkick durch Kaffeesatz. Am besten sammelt ihr den Satz an einem luftigen, trockenen Platz in einem Eimer oder einer Schüssel. Obacht: Kaffeesatz kann auch schimmeln! Daher muss er ordentlich getrocknet werden. Sollte er zu nass sein, kann man ihn gut auf einem Backblech oder Teller dünn verteilen und trocknen lassen. Danach einfach ein paar Handvoll leicht in die Erde nahe des Wurzelbereiches einarbeiten und für sich arbeiten lassen. Bei Balkon- und Topfpflanzen könnt ihr Kaffeesatz optimal beim Umtopfen unter die Erde mischen.

Auch Zimmerpflanzen freuen sich mit Wasser verdünnt sehr über einen zusätzlichen Koffeinkick. Hier bietet sich auch eine kleine Menge kalter Kaffee mit Wasser an. Ein 1:1 Gemisch aus Kaffee und Wasser wirkt auch perfekt gegen Trauermücken. Mit Hilfe einer Sprühflasche wirkt der Zaubertrank auch gegen Blattläuse.

Kalkliebende Pflanzen wie Lavendel, Buchs, Narzissen, Tulpen, Krokusse oder Nelken solltet ihr nicht mit Kaffeesatz düngen.

Schwarzer Tee

Ähnlich wie Kaffee ist auch Schwarzer Tee ein optimaler, natürlicher Dünger für viele Zimmerpflanzen. Dazu gehören z.B. Farne, Sukkulenten oder Orchideen. Auch der Tee säuert den Boden etwas an und ist im Garten auch bei Rhododendren, Azaleen und Hortensien beliebt. Gegen Blattläuse helfen ca. 10 Gramm (etwa zwei Beutel) Schwarzer Tee aufgekocht mit einem Liter Wasser. Abgekühlt lässt sich der Tee dann wunderbar mit einer Sprühflasche auf den Pflanzen verteilen. Ein Besprühen der Blattläuse reicht alle drei Tage. Einen Dünger mit Schwarzen Tee herzustellen ist ungefähr genauso cool wie mit Kaffeesatz. Vorher kann man das Getränk nämlich selbst genießen. Einfach einige vorher aufgebrühte Teebeutel in eine Gießkanne Wasser geben und etwas ziehen lassen.

Bio-Bananenschalen

Bio-Bananenschalen fungieren als optimale Dünger-Basis für Zimmerpflanzen, Blütenstauden und Rosen. Sie liefern Kalium, Magnesium und Calcium. Auch ein wenig Stickstoff und Schwefel sei den Pflanzen durch das Düngen mit Bananenschalen gegönnt. Schneidet die frischen, unbehandelten Bio-Schalen (das Bio ist hierbei SEHR wichtig!) in kleine Stücke und mischt sie flach in die Erde nahe des Wurzelbereiches. Sollten Bananen gegessen aber noch nicht als Dünger gebraucht werden, kann man die klein geschnittene Schale auch an einem luftigen, trockenen Ort trocknen lassen. Bei Zimmerpflanzen ist es sinnvoll, 100 Gramm Bananenschale in 1 Liter gekochtem Wasser über Nacht ziehen zu lassen.  Der Bananensud könnt ihr dann im Verhältnis von 1:5 (Sud:Wasser) auf die Topfpflanzen verteilen.

Schon gewusst? Wegen der Heizungsluft im Winter sollten großblättrige Zimmerpflanzen immer gut entstaubt werden. Auch dafür können Bananenschalen genutzt werden. Einfach die Innenseite über das Blatt wischen. Die Schale nimmt dem Blatt den Staub und schenkt ihm dafür schönen frischen Glanz.

Eierschalen

Kalkliebende Planzen freuen sich über Eierschalen. Statt sie wegzuwerfen, kann man also auch diese wunderbar als Kalklieferant nutzen. Als Flüssigdünger könnt ihr einfach die klein gemahlene Schale (z.B. mit Hilfe eines Mörsers) von zwei Eiern in einem Liter Wasser für 12 Stunden ziehen lassen. Anschließend das Wasser sieben und als Dünger verwenden. Die Schalen können aber auch als größere Stücke einfach in den Topf gegeben werden. Besonders Rote Bete, Möhren, Bohnen, Erbsen und Kräuter freuen sich über das kalkhaltige Geschenk.

 

Und sind da einige Tipps für euch und eure grünen Freunde dabei? Ich hoffe es! Bei Fragen, immer her mit den Kommentaren. Auch für weitere Insider sind wir Bewohner der Neuen Etage immer sehr dankbar.

Bis dahin fröhliches Düngen und bis bald.

Eure Laura

Laura

Ich bin Laura, ein echtes Kieler Nordlicht mit einer Leidenschaft zum Schreiben, Reisen, schönen Wohnen und zur Natur. Süchtig bin ich nach gutem Kaffee, leckerem Essen und meinen vier kleinen Neffen. An Sonntagen stöbere ich gern auf Flohmärkten, während ich unter der Woche in einer Rösterei als Barista Latte Art serviere und neben meiner Arbeit an der Uni an meinem Abschluss in Umweltgeographie und -management tüftle.

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