Es ist heiß. Auf meinem Balkon waren es in den letzten Tagen – im Schatten gemessen – über 40 Grad. Das macht nicht nur uns Menschen zu schaffen, sondern auch unseren vierbeinigen Freunden. Wie wir uns abkühlen können, habe ich euch ja schon hier erklärt. Jetzt sind unsere Haustiere dran. Denn auch denen geht die Hitze ganz schön nahe.
Um zu klären, was ihnen bei diesem Wetter am besten hilft, habe ich mich mit Elisabeth Haase vom Tierheim Uhlenkrog in Kiel getroffen und sie gefragt, was Hunde-, Katzen- und Kleintierhalter tun können, um die Hitze für ihre lieben Tiere erträglicher zu machen.
Grundsätzlich gilt: Wasser brauchen alle. Somit sollte stets darauf geachtet werden, dass Trinknäpfe gut gefüllt (nicht zu kalt) und jederzeit für die Tiere zugänglich sind. Freigängerkatzen kann man zusätzlich Wassernäpfe im Garten oder auf der Terrasse aufstellen.
Ansonsten freuen sich alle Tiere über eine Abkühlung. Wie ihr welches Tier am besten kühlt, das habe ich Frau Haase gefragt:
Katzen
„Die suchen sich eigentlich selbständig einen kühlen Platz in der Wohnung.“ sagt Frau Haase. Lediglich bei Freigängern sollte man darauf achten, dass diese sich vermehrt im Schatten aufhalten und sie zur Not auch mal reinholen. „Weiße oder dünn behaarte Katzen laufen darüber hinaus Gefahr sich die Ohren oder andere dünn behaarte Stellen zu verbrennen“ – da es für Katzen aber keine Sonnencreme gibt, sollten diese möglichst von der Sonne fern gehalten werden. Bei mehrfachen Sonnenbränden können Katzen nämlich, wie auch wir Menschen, Tumore auf der Haut bekommen.
Ist die Katze zu sehr überhitzt merkt man das daran, dass sie beginnt zu hecheln. „Das machen die ja normalerweise nicht, sind ja keine Hunde.“ sagt Frau Haase. Weitere Symptome sind darüber hinaus eine heftige Atmung und Orientierungslosigkeit. In der Regel ist es aber so, dass „Katzen sich selbst dadurch abkühlen, dass sie ihr Fell ablecken“ – über die dadurch entstehende Verdunstungskälte reguliert sich dann die Körpertemperatur. Bei großer Hitze können wir sie gut dabei unterstützen, in dem wir die Katze mit einem feuchten Tuch „abwischen“.
Hunde
Hundebesitzer sollten bei diesem Wetter beachten, dass sie ihre Tiere nicht zu sehr der Mittagshitze aussetzen, ansonsten droht eine Überhitzung, die sich in starkem Hecheln, einer heftigen Bewegung des Brustkorbes und Orientierungslosigkeit äußern kann. „Gassi gehen sollte man bei dem momentanen Wetter am besten vor neun Uhr morgens und nach sieben Uhr abends. Dazwischen ist es einfach zu heiß.“ rät Frau Haase. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Untergrund nicht zu heiß ist für die Pfoten (Gras ist ideal – Sand, Beton und Asphalt hingegen heizen sich schnell auf) und dass ein gemächliches Tempo eingehalten wird. Joggen und Fahrrad fahren mit Hund sind beispielsweise zu anstrengend. „Man kann den Hund einfach mal länger schnüffeln lassen, das powert ihn schon genug aus.“ sagt sie – anschließend darf der vierbeinige Freund dann eine lange Siesta halten.
Diese verbringen Hunde am liebsten auf einem möglichst kühlen Untergrund, wie zum Beispiel den Fliesen in Küche und Bad. Ist dieser nicht gegeben, kann man dem Hund auch einfach ein feuchtes, kühles Handtuch hinlegen, auf dem er es sich gemütlich machen kann. Das bekommt dem Hund besser als wenn man im ein Handtuch auf den gesamten Körper legt.
Hunden mit sehr langem, dickem Fell kann man zusätzlich einen Gefallen damit tun, dass man sie von einem Teil ihrer Haarpracht befreit. Es sollte jedoch immer darauf geachtet werden, dass nicht zu kurz geschoren wird, da Hunde auch über das Fell ihre Körpertemperatur regulieren. „Zwei bis drei Zentimeter sollte man auf jeden Fall dran lassen“ empfiehlt Frau Haase.
Ein Sprung ins kalte Nass ist ebenfalls eine willkommene Abkühlung für Hunde. Dafür geeignete Plantschbecken oder Wannen finden oft auch auf Balkonen einen Platz. Wichtig ist jedoch, dass das Wasser nicht zu kalt ist, um einen Kreislaufkollaps zu vermeiden. Auch eine Autofahrt zum Strand sollte gut überdacht werden, denn so schön die lockende Abkühlung ist – die Fahrt im heißen Auto ist für Hunde extrem anstrengend.
Kleintiere
Kleintiere, die in der Wohnung im Käfig gehalten werden, sollten möglichst an den kühlsten Ort der Wohnung umziehen. Kleintiere, die auf der Terrasse oder im Garten gehalten werden, sollten keine direkte Sonne abbekommen. Schatten spendet man ihnen“zum Beispiel in dem man einen Sonnenschirm aufstellt oder ein feuchtes Handtuch über den Stall legt“, rät Frau Haase. Darüber hinaus ist Futter mit einem hohen Wasseranteil, wie Gurken, Salat und Tomaten, empfehlenswert für Meerschweinchen, Kaninchen und andere Kleintiere.
Auch feuchte Handtücher auf dem Boden des Auslaufs sind eine angenehme Abkühlung für Kaninchen und Meerschweinchen. Hier legen sie sich gern hin.
Wildtiere
Auch unseren Wildtieren kann man bei dem Wetter helfen. Das fängt bei den kleinsten von ihnen an – den Insekten. Einfach eine Schale mit ein paar Steinen und Wasser darin aufstellen: fertig ist die kleine Oase für Insekten. Andere Wildtiere, wie Vögel, Igel und Co freuen sich über frei zugängliche Wasserschalen im Hinterhof oder auf Grünflächen. Diese kann jeder aufstellen und den Tieren damit Zugang zu Wasser verschaffen.
Findet man ein überhitztes Wildtier, kann man dieses im Tierheim in der Nähe abgeben, wo es dann wieder aufgepeppelt wird.
Ich bin Johanna und lebe im schönen Kiel. Ich bin ein in den frühen 90'ern geborenes Nordlicht und finde, dass es kaum einen schöneren Ort zum Leben gibt, als unser Bundesland zwischen den zwei Meeren. Ich liebe es mir an der See den Wind um die Nase pusten zu lassen – und das bei jedem Wetter. Ansonsten schlägt mein Herz für schönes Wohnen. Ich liebe gutes Design und baue auch gern mal das ein oder andere Möbelstück selbst.