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Heute ist der Tag der Umwelt, ein Grund mehr sich mit der Welt auseinanderzusetzen, in der wir leben – und in der wir auch noch länger leben wollen. Wir Menschen haben es in unserer vergleichsweise kurzen Existenz auf diesem Planeten geschafft riesige Inseln aus Plastikmüll in den Ozeanen dieser Welt anzuhäufen, die sich nicht abbauen. Meerestiere halten diese bunten Schnipsel für Nahrung, essen sie und verenden qualvoll daran. Dazukommt Mikroplastik aus Reinigern und Kosmetika – ihr versteht worauf ich hinaus will. Das sieht alles nicht sonderlich gut aus, wenn man sich das mal genauer anschaut.
Aus diesem Grund (und noch einigen mehr, aber der Platz hier ist begrenzt) ist das Thema Müllvermeidung wichtiger als je zuvor. Denn auch wenn es auf den ersten Blick so wirkt, als könne man als einzelne Person ja doch nichts gegen diese Müllberge tun, ist dem nicht so. Das Handeln eines jeden von uns trägt dazu bei, wie sich unsere Welt entwickelt. Das sehen sogar 97% der Deutschen so, dennoch häuft jeder von uns im Schnitt etwa 450 Kilogramm Müll pro Jahr an. Ich finde, das ist ein ganz schön großer Haufen. Aber es gibt auch Menschen, die schaffen es, dass ihr Müll in ein kleines Weckglas passt. Wie machen die das? Wie mache ich weniger Müll? Die Initiative „der Nachhaltige Warenkorb“ hat anlässlich der Deutschen Aktionstage zur Nachhaltigkeit in diesem Jahr dazu aufgerufen, dass Blogger aus ganz Deutschland etwas über ihr persönliches Verhältnis zur Nachhaltigkeit schreiben und mal verraten, wie sie so ihren inneren Schweinehund auf dem Ende besiegen (oder zumindest zum schweigen bringen). Ich habe mir da mal meine Gedanken zu gemacht. Alle Beiträge zu dem Thema findet ihr hier.
Wie also geht das. Müll vermeiden. Das klingt so einfach und ist doch so schwer. Tipps und Ratgeber gibt es da viele. Unter den Schlagwörtern „Müllvermeidung“, „Zero Waste“ und „Minimalismus“ zeigen Menschen, wie sie in unverpackt-Läden oder direkt beim Bauern einkaufen, Reiniger selber machen, ihr Brot backen, ihre Haare mit selbstgemixtem Shampoo waschen, und und und. Eine ganze Bewegung hat sich da gruppiert – und ich ziehe vor diesen Menschen meinen Hut.
Die Möglichkeiten Müll einzusparen sind also mannigfaltig. Und ich würde ihnen gern allen nachgehen. Aber ich habe ein Problem. Ich bin faul. Ich bin bequem. Und ich bin nicht gut im Brotbacken. Ok, drei Probleme.
Ich habe mich also gefragt, was kann ich im Rahmen meiner „Möglichkeiten“ tun? Ich möchte nicht, dass mein neuer Lebensmittelpunkt ist, dass ich keinen Müll mehr mache. Also habe ich damit angefangen, meine Routinen zu verändern und das weniger Müll machen in den Alltag zu integrieren. Das beginnt bei ganz einfachen Dingen und endet bei langfristigen Planungen. In Deutschland werden pro Kopf ca. 80 Kilogramm Nahrungsmittel pro Jahr in den Müll geworfen – vieles Davon wäre laut einer Studie aber vermeidbar – zum Beispiel durch einen durchdachteren Konsum.
Ich mache mir vor dem Einkauf zum Beispiel einen ganz klassischen Einkaufszettel und plane mein Essen für die Woche. Dadurch, dass ich so bedarfsgerechter einkaufe, wandern bei mir auch weniger Lebensmittel in den Abfall, die – z.B. weil ich zu viel gekauft habe schlecht geworden sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich so abschätzen kann, wie viele Tüten ich für meinen Einkauf benötige. Statt Plastiktragetaschen aus dem Supermarkt kann ich so auf Jutebeutel umsteigen.
Obst und Gemüse kaufe ich nach Möglichkeit nur noch dort, wo ich es ohne Verpackungen mitnehmen kann (einiges im Supermarkt, aber zum Beispiel auch im Bio-Laden oder auf dem Wochenmarkt). Dabei fällt mir immer wieder auf, dass gerade die Bio-Lebensmittel viel mehr verpackt sind als solche, die aus der konventionellen Landwirtschaft. Das ist doch auch verrückt, oder?
Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter, von denen ich konstant sehr viel verbrauche (wie zum Beispiel Haferflocken für mein Müsli, Waschmittel und Seife) kaufe ich entweder in Großpackungen oder ich fülle Vorratsbehälter in den eben schon erwähnten unverpackt-Läden (hier in Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck vertreten) auf. Getränke versuche ich in Mehrweg-Behältern zu kaufen. Für Wasser unterwegs habe ich eine Flasche aus dem Outdoorbedarf.
Und dann ist da noch die Sache mit den Kaffeebechern. To-go-Becher sind eigentlich eine kleine, große Umweltsünde. Sie werden meist aus neuen Papierfasern und nicht aus Recyclingmaterial hergestellt und durch die von innen aufgebrachte, dünne Plastikwand sind sie kaum recyclebar. Tausende dieser Becher werden in Deutschland pro Stunde verbraucht. Ein riesiger Haufen Müll. Da ich, wenn ich morgens ohne Kaffee unterwegs bin, ein orientierungsloses Wrack bin, muss der Kaffee mir auf Schritt und Tritt folgen können. Abhilfe hat bei mir ein Mehrweg-Becher geschaffen. Es ist zwar etwas umständlich nach dem Kaffeegenuss den leeren Becher umher zu tragen, aber ich finde, das ist es wert.
Was ich mit all dem sagen will, ist folgendes: Es geht nicht darum, dass jeder von uns von hier auf jetzt aufhört Müll zu produzieren. Das ist zwar theoretisch möglich, aber auch etwas utopisch. Es geht mir darum, dass jeder von uns etwas zu einer saubereren Welt beitragen kann, indem man nur etwas bewusster lebt und sich ein bisschen mehr Gedanken macht. Es ist gar nicht schwer.
Schöne Grüße, eine faule und bequeme Johanna.
Ich bin Johanna und lebe im schönen Kiel. Ich bin ein in den frühen 90'ern geborenes Nordlicht und finde, dass es kaum einen schöneren Ort zum Leben gibt, als unser Bundesland zwischen den zwei Meeren. Ich liebe es mir an der See den Wind um die Nase pusten zu lassen – und das bei jedem Wetter. Ansonsten schlägt mein Herz für schönes Wohnen. Ich liebe gutes Design und baue auch gern mal das ein oder andere Möbelstück selbst.
Sarah
7. Juni 2017Spannender Artikel. Der Ansatz die Routine zu verändern, nach und nach so weniger Müll zu produzieren, den finde ich echt gut. Ich denke auch immer: das von heute auf morgen anders leben, zerowast…das klappt doch nicht, zumindest nicht bei mir. Da ich gerade am Reisen bin, fällt mir besonders auf wie wenig Menschen überhaupt auf Müll achten. In Süd-Osteuropa bekommt man bei jedem (wirklich jedem!!) Einkauf Plastiktüten. Man wird mit großen Augen angesehen, wenn man sie ablehnt. (Muss man aber direkt sagen, sonst ist wieder alles in der Tüte)…und naja, Pfand auf Kunststoffflaschen gibts natürlich nicht. Wird alles Müll- da freut man sich direkt das es in Deutschland nach und nach in den Köpfen ankommt, dass wir nur diese eine Welt haben! Danke dir auf jeden Fall für den Beitrag! (:
Johanna
12. Juni 2017Liebe Sarah,
vielen Dank für dein Feedback. So wie dir, geht es mir auch. Ich könnte auch nicht alles umstellen, aber gerade durch das verändern von Routinen kann man langsam, aber dafür nachhaltig sein Verhalten ändern. Ganz liebe Grüße und weiterhin eine gute Reise! Johanna