Ich esse fast jeden Morgen Joghurt zum Frühstück. Außer am Wochenende, da gibt’s Brötchen oder ab und zu auch mal leckeres Dutch-Baby oder Pfannkuchen. Aber mindestens an fünf Tagen die Woche gibt es hier Joghurt mit Obst und etwas Haferflocken.
Weil ich nur laktosefreien Joghurt essen kann und es diesen im Bioqualität nur in Plastikbechern zu kaufen gibt, habe ich vor ein paar Monaten einfach damit angefangen meinen Joghurt selbst zu machen. Das spart nicht nur Müll, ich finde den Joghurt ehrlich gesagt auch leckerer, als den gekauften.
Aber es gibt auch viele andere Gründe die dafür sprechen sich Joghurt selber zu machen: man weiß ganz genau, was drin ist. Nämlich nichts weiter als Milch und Joghurtkulturen – und weitere Zusätze nur in dem Maße, in dem du sie haben möchtest.
Joghurt selber machen ist im Prinzip super einfach. Ich habe mir einen ganz simplen Joghurtbereiter mit Gläsern gekauft und direkt losgelegt. Man kann auch ohne Joghurtbereiter gute Ergebnisse erzielen. Das Gerät sorgt im Grunde nur dafür, dass die Gläser konstant der gleichen Temperatur ausgesetzt sind. Will man keinen Joghurtbereiter nutzen, kann man den Joghurt auch an einem Ort reifen lassen, der eine konstante Temperatur hat oder so gut isoliert ist, das die Temperatur immer gleich bleibt (z.B. eine Styropor-Box).
Ansonsten braucht man für den Joghurt nur zwei Dinge: Milch und Joghurtkulturen. Diese gibt es kostengünstig im Reformhaus zu kaufen oder man rührt einfach auf einen Liter Milch ca. 200 Gramm fertigen Joghurt in die Milch ein. Das kommt am Ende auf das Gleiche hinaus.
Wenn man Frischmilch vom Bauern verwendet, sollte man diese einmal auf ca. 80-90 Grad erhitzen, ohne sie zum Kochen zu bringen und anschließend abkühlen lassen. Pasteurisierte Milch lässt sich einfacher verwenden.
Wichtig ist, dass die Joghurtkulturen erst dann in die Milch kommen, wenn diese rund 37 Grad warm ist. Ist sie wärmer, sterben die Kulturen ab und sie können eure Milch nicht mehr in Joghurt verwandeln. Das Ganze wird dann gut verrührt und kommt in den Joghurtbereiter.
Dort verbleiben die Gläschen für circa 6-8 Stunden – je länger, desto fester wird der Joghurt. Je kürzer, desto milder wird er. Ich lasse meinen in der Regel um die 7 Stunden reifen. Anschließend kommt er zum abkühlen in den Kühlschrank.
Das Endergebnis ist je nach verwendeter Milch anders. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Joghurt aus Frischmilch zum Beispiel etwas stichfester wird, als aus pasteurisierter Milch. Ich persönlich mag aber flüssigeren Joghurt ganz gern zu meinem Müsli, weil es dann nicht so trocken ist.
Hier noch einmal Step-By-Step:
Bei mir kommen am Ende sieben Gläschen Joghurt raus, die für sechs Mal Frühstück reichen. Das siebte Glas nehme ich dann immer als Starterkultur für den nächsten Joghurt. Alle 5-6 Male verwende ich stattdessen einen gekauften Joghurt, um frische Kulturen zu nutzen.
Jetzt, wo ich im „Basic-Joghurt“ sicher geworden bin, habe ich damit angefangen auch mal mit Geschmäckern zu experimentieren. Dafür setze ich der Milch beim Aufwärmen seit einigen Wochen gemahlene Vanille hinzu, um mir zuckerfreien Vanillejoghurt herzustellen. Sowas von lecker!
Als nächstes werde ich mich mal an einen veganen Joghurt aus Kokosmilch wagen – das wird spannend!
Ich bin Johanna und lebe im schönen Kiel. Ich bin ein in den frühen 90'ern geborenes Nordlicht und finde, dass es kaum einen schöneren Ort zum Leben gibt, als unser Bundesland zwischen den zwei Meeren. Ich liebe es mir an der See den Wind um die Nase pusten zu lassen – und das bei jedem Wetter. Ansonsten schlägt mein Herz für schönes Wohnen. Ich liebe gutes Design und baue auch gern mal das ein oder andere Möbelstück selbst.