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Gästewohnung statt Isomatte – besondere Angebote für Genossenschaftsmitglieder

  • 5. Dezember 2018
  • Von Imke
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Gästewohnung statt Isomatte – besondere Angebote für Genossenschaftsmitglieder

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Meine Schwester hat sich angekündigt. Sie will uns nächsten Frühling für ein paar Tage in Flensburg besuchen. Ein Blick in unsere neue Dachgeschosswohnung, und mir ist klar: Sie ist genau richtig für mich, meinen Mann und unseren Hund. Das sind aber auch alle, die hier bequem übernachten können. Das Wohnzimmer liegt zur Straße raus, zwischen unseren Schreibtischen im Arbeitszimmer ist es definitiv zu eng, und Bad und Küche fallen als Schlafplatz sowieso raus. Außerdem haben wir zwar ein Sofa, aber keins, auf dem es sich schlafen lässt – höchstens im Sitzen. Und die Isomatten, die zu Studentenzeiten als Matratzenalternative hergehalten haben, sind bestens dazu geeignet, Menschen ab 40 um den Schlaf zu bringen.

Also wohin mit meiner Schwester? Ich bin doch Mitglied bei einer Genossenschaft – war da nicht was?

Ja, richtig! In meinen Unterlagen steht es: „Meine“ Genossenschaft – der SBV in Flensburg – ist Mitglied im Gästewohnungs-Tauschring (GäWoRing). Über 20 Wohnungsbaugenossenschaften aus ganz Deutschland und der Schweiz haben sich hier zusammengeschlossen. Sie bieten ihren Mitgliedern günstige Übernachtungsmöglichkeiten für Besuch – und eigene Urlaube. Der SBV hat in Flensburg fünf Gästewohnungen, Ansprechpartnerin ist Petra Möller. Wir verabreden uns am „Mürwiker Garten“. In der neuen SBV-Wohnanlage hat sie vor einigen Monaten eine neue Wohnung für Flensburggäste eingerichtet.

Schon beim kurzen Gespräch auf dem Weg stelle ich fest: Zu früh bin ich jedenfalls nicht dran mit meiner Suche. „Ich habe jetzt schon Buchungen für September und Oktober 2019“, verrät Petra Möller. Sie schließt auf. Die Wohnung ist rund 60 Quadratmeter groß, hell und voll ausgestattet, wie ein Blick in die Küchenschränke verrät. Der Aufdruck auf den Kaffeebechern lässt einen auch nicht lange rumraten, wer der Vermieter ist.

Bis zu vier Personen haben hier Platz – für 50 Euro die Nacht und einmalig 30 Euro, damit nach der Abreise alles wieder sauber gemacht wird. Eine, die die neue Wohnung bereits „getestet“ hat, ist Freia Imsel. Sie wohnt im „Mürwiker Garten“, und als sich der erste Familienbesuch ankündigte, hat sie sich informiert. Da ihr eigenes Zuhause für Gäste zu klein ist, ist die Gästewohnung ein prima „Ausweichquartier“ – sogar auf derselben Etage. „So kann jeder für sich sein, auch kochen. Aber wir können auch unkompliziert etwas zusammen unternehmen. Die Wege sind ja kurz.“

Über 100 Wohnungen werden über den GäWoRing angeboten – in Städten von Flensburg bis Luzern. Größe, Ausstattung und die Preise für Übernachtung und Endreinigung sind ganz unterschiedlich. Das hat die jeweilige Genossenschaft in der Hand.

Ob eine Wohnung frei ist, sieht man auf einen Blick im Belegungsplan. Sind die ausgesuchten Tage grün, ist der nächste Schritt die Reservierungsanfrage – ganz einfach online. Telefon- und Mailkontakt für weiteren Klärungsbedarf stehen direkt unter den Wohnungsprofilen. Auch wenn es angesichts der oft guten Lage und der günstigen Preise verlockend ist: „Mieten kann nur, wer Mitglied in einer der Mitgliedsgenossenschaften ist. Das wird auch überprüft“, versichert Petra Möller. Ist die Wohnung frei und die Mitgliedschaft bestätigt, schickt die Genossenschaft, die die Wohnung anbietet, die Buchungsunterlagen, und die Urlaubsvorfreude kann losgehen.

Neben den Gästewohnungen der Mitglieder des GäWoRings bieten über 80 weitere Genossenschaften ihre Vier Wände auf Zeit auf dem Portal der Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e. V. an. Das Prozedere ist ähnlich: Auch hier dürfen nur Mitglieder der Genossenschaften buchen, die sich auf der Plattform präsentieren, und auch hier läuft der Buchungsvorgang online und dann über die Ansprechpartner bei dem jeweiligen Anbieter. Rund 120 Gästewohnungen stehen zur Auswahl, zum Beispiel in Lübeck. Mit drei Unterkünften zwischen 46 und 67 Quadratmetern Größe lädt die Lübecker Bauverein eG zu einem Besuch der Hansestadt ein. Bis Ende Dezember lohnt sich zum Beispiel ein Abstecher auf einen der Weihnachts- und Kunsthandwerkermärkte in der „Weihnachtsstadt des Nordens“ . Wer dann nicht mehr ins Auto steigen muss, kann auch einen zweiten Glühwein trinken.

Für mich der einzige Nachteil etlicher Gästewohnungen, die über die Genossenschaften vermietet werden: Struppi muss draußen bleiben, denn Haustiere sind nur in wenigen Unterkünften erlaubt. Aber das ist bei anderen Anbietern auch so. Für meine Schwester ist das sowieso egal. Ich werde ihr gleich einmal den Link zu den Wohnungen in Flensburg schicken.

Gästewohnungen der Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e. V.: www.wohnungsbaugenossenschaften.de (Gästewohnungen); Gästewohnungen des GäWoRings n. e. V.: www.gaeworing.de

Imke

Moin, mit Jahrgang 1972 bin ich die „Seniorin“ in der Neuen Etage und fühle mich in dieser besonderen WG pudelwohl. Geboren in Bad Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen) habe ich mich schon während meines Zeitungsvolontariats in den Norden verliebt. Nach ein paar Umwegen über Köln, Bamberg, Bayreuth und Oldenburg (Nds.) bin ich 2014 samt Mann und Hund (wieder) in Schleswig-Holstein angekommen. Inzwischen leben wir in Harrislee, einer Gemeinde direkt an der dänischen Grenze und nur einen Katzensprung von Flensburg entfernt. Wenn ich nicht am Schreibtisch sitze, gehe ich am liebsten direkt vor der Haustür zu Fuß auf Entdeckungstouren oder powere mich im Kajak auf der Förde aus.

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