Unbezahlte Werbung / Markennennung
Irgendwie habe ich bei meinen Interviews und Ausflügen für neue-etage.de immer Glück mit dem Wetter. Genauso wie bei meinem Treffen mit Jenny in Lübeck, war auch für mein Treffen mit Alex und Phillipp vom Startup „Seaside Camper“ Dauerregen vorhergesagt. Und wieder hat sich das Wetter am Riemen gerissen. Bei warmen 26 Grad und zumindest ein bisschen blauem Himmel fuhren die beiden mit ihrem Bulli Fritz bei mir vor und sammelten mich ein.
Ich finde allein in einem Bulli zu sitzen hat so einen Hauch von Freiheit und Urlaub. Einfach machen worauf man Lust hat. Ein Wochenende am Meer? Auf geht’s! Camping in den Bergen? Was hält uns auf? Ich schweife ab.
Wir fahren also los, die Eckernförder Straße runter, der Fahrtwind weht durch das Seitenfenster. „Fritz hat keine Klimaanlage.“ merkt Alex an, als wir auf die Schnellstraße abbiegen. Macht nichts. So ist es eh viel schöner. Fahrtwind, Sonne – Urlaubsfeeling.
Fritz ist es eigentlich gewohnt, dass er etwas länger ausgeführt wird. Tausende Kilometer quer durch Europa nach Italien zum Beispiel. Ein richtiger Urlaubsbulli. Phillipp steuert ihn heute nur bis nach Holtenau an den Kai. Mehr Zeit bleibt uns zwischen den Vorlesungen nicht, denn Alex und Phillipp (beide 26) studieren beide noch – aber zumindest ans Wasser wollten wir für unser Interview dann doch fahren. Das steht im gut, da am Kai, diesem schicken T4 VW Bus.
Aber so ein Bus ist in der Haltung nicht ganz billig, das haben die beiden schon kurz nach dem Kauf im Juni 2015 gemerkt. Steuern, Benzin, Reparaturen und dann will man es sich in dem Gefährt schließlich auch noch gemütlich machen. Warum also nicht das Glück des eigenen Hotels auf vier Rädern mit anderen Menschen teilen? So war die Idee auf dem Heimweg der ersten großen Reise – irgendwo zwischen Pisa und Kiel – geboren: eine Platform von privat – für privat. Mit der richtigen Versicherung an der Hand.
Aus einer fixen Urlaubsidee wurde dann nach und nach ein handfestes, kleines Unternehmen. Versicherungen wurden kontaktiert und eine gefunden, die genau das bietet, was die Zwei für ihr Unterfangen brauchten: Schutz für den Besitzer und den Mieter des Gefährts während der Zeit des Verleihs, ohne das die bestehende Versicherung angetastet wird. Für beide Seiten entsteht so ein gutes Gefühl beim Ausleihen. Und wenn doch mal was passiert, dann ist alles abgesichert.
Die Vermietung ist laut Alex nicht daraus ausgelegt, dass die Vermieter der Gefährte sich eine goldene Nase verdienen. Es geht vielmehr darum die laufenden Kosten, die so ein Auto mit sich bringt, so gut es geht zu Deckeln, wenn man den Bulli gerade nicht selbst fährt. Die Vermieter bestimmen bei der Vermietung den Preis – je nach Größe und Ausstattung zahlt man so zwischen 45 und 76 Euro pro Tag. Der Vermieter zahlt von diesen Einkünften dann noch eine Provision an die Gründer und die Versicherung.
Im Online-Portal haben die Gefährte dann sympathische Namen wie eben „Fritz“ oder „Betty“ und stehen bereit für das große Abenteuer Roadtrip. Dabei ist der Bulli von Alex und Phillipp nach wie vor der Beststeller – „ich glaube, wegen der Geschichte dahinter“ mutmaßt Alex.
Das Konzept kommt an. „Momentan haben wir mehr Anfragen von potentiellen Mietern als Fahrzeuge“ verrät Phillipp im Gespräch. Wer diesen Sommer also noch auf den großen Trip gehen möchte, sollte sich also lieber schnell das Gefährt der Wahl sichern. Wessen Bulli, Wohnmobil oder Camper gerade in der Garage einstaubt und langsam Spinneweben ansetzt, der könnte ja mal drüber nachdenken, ob das Gefährt als Mitglied der „Seaside Camper“ nicht lieber mit einem netten Mieter auf der Straße unterwegs wäre.
Ich finde die Idee großartig und überlege schon, ob so ein Roadtrip nicht auch mal was für mich wäre. Straßenkarte, Picknickkorb und los geht’s. Ab an den Strand und morgens mit einem frisch gebrühten Kaffee vom Campingkocher da sitzen und auf’s Meer gucken. Hach, das wär’s jetzt. Wo würdet ihr hinfahren?
Ich bin Johanna und lebe im schönen Kiel. Ich bin ein in den frühen 90'ern geborenes Nordlicht und finde, dass es kaum einen schöneren Ort zum Leben gibt, als unser Bundesland zwischen den zwei Meeren. Ich liebe es mir an der See den Wind um die Nase pusten zu lassen – und das bei jedem Wetter. Ansonsten schlägt mein Herz für schönes Wohnen. Ich liebe gutes Design und baue auch gern mal das ein oder andere Möbelstück selbst.