Der Südwestbalkon ist der beste, weil er die meiste Sonne abbekommt? Aber nichts da! Jeder Balkon ist schön – vor allem mit der richtigen Bepflanzung. Ich habe mich bei der Saisoneröffnung der Beet- und Balkonpflanzen in der Gärtnerei Eberlein in Neumünster mit Carsten Bock von der Landwirtschaftskammer in Schleswig-Holstein getroffen und mit ihm über die perfekte Bepflanzung für verschiedene Balkontypen gesprochen. Den Anfang macht heute der Schattenbalkon. Dieser befindet sich meistens in nördlicher Ausrichtung und bekommt nur wenig bis gar keine Sonne ab. An heißen Sommertagen kann man hier wunderbar mit einem Buch entspannen.
In meiner ersten eigenen Wohnung hatte ich genau so einen Nordbalkon. Dunkel, etwas feucht und auf den ersten Blick nicht sehr attraktiv. Bei der Besichtigung sagte man mir, dass der Balkon eigentlich nur was zum Wäsche trocknen und für Raucher wäre. Wachsen würde da eh nichts – kommt ja keine Sonne hin. Pah! Dem hab‘ ich es aber gezeigt. Mein Balkon war im ersten Sommer direkt ein Dschungel, denn es gibt durchaus Pflanzen, die sich hier wohlfühlen.
Damals hatte ich hauptsächlich Farne auf meinem Balkon stehen, die es auf eine stattliche Höhe von etwa einem Meter gebracht hatten. Die feucht-kühle Luft im dunklen Innenhof hat ihnen bestens gefallen. Neben Farnen gibt es aber noch viele andere Pflanzen, die sich dort wohlfühlen, wo kein direktes Sonnenlicht scheint. Welche das sind, erklärt mir Carsten Bock, während wir durch die ellenlangen Gänge der Gärtnerei Eberlein in Neumünster spazieren. In unsere Holzkiste wandern nach und nach immer mehr schöne Pflanzen, die auch für den ein- oder anderen Farbklecks sorgen können. Sowas hellt den Balkon auf – und wo braucht man das mehr als auf dem Nordbalkon?
Am Ende ist die Kiste voll mit einem bunten Mix aus Grün- und Blühpflanzen. Vorneweg: mein alter Freund, der Farn. Dazu passen sehr gut Buntnesseln, deren vielfarbige Blätter ein echter Hingucker sind. Auch Gräser fühlen sich im Dunkeln sehr wohl. Lakritz-Strohblumen eignen sich gut als „Lückenfüller“ und ranken etwas über den Rand der Balkonkästen.
Ein Klassiker, der hier seine großen Auftritt feiern kann ist die Begonie. Ich muss gestehen, dass ich diese Blume gar nicht wirklich auf dem Schirm hatte, weil sie ja doch ein wenig altmodisch ist. In der Hängevariante oder als kleiner Farbtupfer macht sie aber durchaus was her. Ach, hätt‘ ich doch wieder einen Schattenbalkon, dann würde ich mir auch mal eine kleine Begonie holen.
Sehr hübsch finde ich auch das Purpurglöckchen mit seinen zarten, linken Blüten. Gerade im Kontrast zu dem Farn sehen diese total schön aus. natürlich gibt es eine Fülle an weiteren Pflanzen für einen schattigen Balkon. Diese hier sind nur eine kleine Auswahl dessen, was möglich ist.
Damit Pflanzen auf einem dunklen Balkon umso besser zur Geltung kommen, ist es wichtig den Balkon ansonsten so hell wie möglich zu gestalten. Helle Möbel, vielleicht eine weiße Wimpelkette oder eine Lichterkette und helle Deko-Objekte hellen den Bereich auf und lassen ihn zudem größer wirken. Ein dunkler Boden lässt sich beispielsweise durch einen kleinen Outdoor-Teppich aufhellen, eine dunkle Wand kann man mit hellen Vorhängen abspannen. So lässt sich auch aus dem dunkelsten Balkon eine helle Oase zaubern, die an warmen Sommertagen zu einem herrlichen Rückzugsort wird.
Nächste Woche widme ich mich dann dem halbschattigen Balkon und verrate euch, was hier ganz besonders gut wächst! Bis dann 🙂
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Ich bin Johanna und lebe im schönen Kiel. Ich bin ein in den frühen 90'ern geborenes Nordlicht und finde, dass es kaum einen schöneren Ort zum Leben gibt, als unser Bundesland zwischen den zwei Meeren. Ich liebe es mir an der See den Wind um die Nase pusten zu lassen – und das bei jedem Wetter. Ansonsten schlägt mein Herz für schönes Wohnen. Ich liebe gutes Design und baue auch gern mal das ein oder andere Möbelstück selbst.