Ihr Lieben,
Es ist mal wieder Zeit für ein DIY.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie sehr ich es liebte, bei meinen Großeltern übernachten zu dürfen. Abends kuschelten wir uns ins Bettchen und Oma erzählte die tollsten, spannendsten und lustigsten Geschichten. Sie wusste immer genau, was als nächstes kam, zumindest kam es mir als Kind so vor. Vielleicht und wahrscheinlich war dem gar nicht so. Ihre Geschichten waren nie langweilig. Sie waren perfekt. Perfekt zum Einschlafen und glücklich sein. Dieses Gefühl von Wohlbefinden und Liebe spüre ich noch heute, wenn ich an die Momente denke.
Daher freue ich mich umso mehr darüber, dass auch mein kleiner Großer es liebt, Geschichten von uns erzählt zu bekommen. Erst jetzt, seitdem ich selbst Mama bin, habe ich allerdings bemerkt, wie schwer das manchmal sein kann, während des Erzählers nicht zu sehr darüber nachzudenken, was als nächstes kommen kann. Es gibt Abende, da komme ich ganz schön ins Straucheln und merke selbst, das meine Geschichte irgendwie nicht so kreativ ist. Vielleicht merkt mein Schatz das gar nicht, vielleicht hatte meine Oma damals genau die gleichen Gedanken und auch ich hatte sie nicht bemerkt, aber als Mama wünschte ich mir manchmal einen kleinen Tipp, wie ich die Geschichte fortführen könnte.
Und so erinnerte ich mich vor einiger Zeit an meine Schulzeit, in der wir an einem der letzten Tage vor den Ferien einmal ein kreatives Spiel spielten. Alle Schüler*innen schrieben jeweils einen Begriff auf drei Zettelchen, welche dann in einen Topf kamen. Ein*e Schüler*in ging nach vorn und fing an, eine Geschichte zu erzählen. Nach und nach zog er*sie einen weiteren Begriff aus dem Topf und fügte diesen in die Geschichte ein. Es waren teils so lustige und kreative Geschichten, dass ich mich noch heute daran erinnere.
Also wollte ich ein neue DIY für uns und euch starten, das das kreative Geschichtenerzählen für Kinder und Erwachsene erleichtern, noch spannender und lustiger gestalten soll. Da mein fast Dreijähriger es momentan auch unheimlich interessant und spaßig findet, mit der Taschenlampe zu leuchten, soll diese perfekt zur dunklen Jahreszeit ebenfalls in das Spiel integriert werden. Kreatives Geschichtenerzählen mit Taschenlampe also. Was genau ich damit meine und wie das DIY geht, zeige ich euch kurz und knapp.
Motive drucken/gestalten: Da mein Zeichen-Talent nicht das Größte ist, habe ich 44 verschiedene Motive dank Druckers auf Papier gedruckt. Damit die Motive für meinen 3-Jährigen Sohn nicht zu klein sind, habe ich immer 4 Motive pro DIN-A4 Blatt genommen. Bastelt man das Spiel für größere Kids oder/und Erwachsene, können die Motive auch rein durch Wörter ergänzt und die Motive selbst verkleinert werden.
Motive überkleben: Damit die Motive nicht direkt erkannt werden, klebt ihr ein weiteres Blatt Papier in der gleichen Größe auf die Vorderseite des Motivbogens. So werden die Motive quasi unter dem Papier versteckt.
Kärtchen ausschneiden: Schneidet nun die einzelnen Motive in kleine Kärtchen.
(Ich habe die Motive erst ausgeschnitten und dann mit weiterem Papier beklebt. Die Reihenfolge steht euch frei.)
Die kreativen Motivkarten sind nun zum Einsatz bereit. Aus den ersten Blick sehen die Karten wie leere Blatt Papiere aus. Leuchtet man nun allerdings mit einer Taschenlampe (o.ä.) unter die Karten, so erscheint das Motiv.
Wir haben die Kärtchen alle in einen Korb gelegt. Einer fängt an -in der Regel ich-, eine Geschichte zu erzählen und zieht nach und nach eine Karte aus dem Korb. Das übernimmt hier ganz gern der Kleine. Er leuchtet die Karte mit der Taschenlampe an und verrät, was drunter versteckt ist. Das Motiv baue ich dann als nächstes in die Geschichte ein. So kommt es manchmal vor, dass der Löwe in die Alpen zum Skifahren reist, dort eine Gruppe netter, lustiger Skifahrer*innen kennenlernt und mit ihnen einen heißen Kakao trinkt.
Damit die Karten länger bespielbar sind, lohnt es sich manchmal, sie zu laminieren. Auch wenn ich eigentlich kein Fan von zu viel Kunststoff bin, sehe ich hier eher den langlebigen Aspekt.
So, nun bin ich gespannt auf eure kreativen Geschichten mit der Taschenlampe. Ich hoffe sehr, dass ich euch inspirieren und dazu motivieren konnte, ebenfalls wieder mehr Geschichten zu erzählen. Und an dieser Stelle danke ich noch einmal ganz besonders meiner Omi, die mir früher so unendlich viele, schöne Geschichten erzählt und meine Kindheit dadurch noch einmal ein Stück wertvoller und besonderer gemacht hat.
Eure Laura
Ich bin Laura, ein echtes Kieler Nordlicht mit einer Leidenschaft zum Schreiben, Reisen, schönen Wohnen und zur Natur. Süchtig bin ich nach gutem Kaffee, leckerem Essen und meinen vier kleinen Neffen. An Sonntagen stöbere ich gern auf Flohmärkten, während ich unter der Woche in einer Rösterei als Barista Latte Art serviere und neben meiner Arbeit an der Uni an meinem Abschluss in Umweltgeographie und -management tüftle.
Herzlich willkommen in der Neuen Etage. Die Aussicht hier oben ist top, alles riecht noch ganz frisch und es gibt regelmäßig etwas Neues zu entdecken.