Back to home
in Allgemein, Nachhaltigkeit

Klimakompensation – wie läuft das wirklich?!

  • 10. Oktober 2021
  • Von Franzi
  • 0 Kommentare
Klimakompensation – wie läuft das wirklich?!

Ihr Lieben,

das Wort „Klimakompensation“ oder der Satz „Ich bin jetzt klimaneutral, weil ich kompensiere!“ ist euch sehr sicher schon über den Weg gelaufen, oder?

Und sehr wahrscheinlich habt ihr mehr als einmal darüber gestöhnt und euch gefragt, ob das denn jetzt wirklich was bringt und ob zum Beispiel der Einkauf, mit dem ihr einen Baum pflanzen könntet, wirklich eine Hilfe für die Klimakompensation sein soll.

Klima Kompensation

Ich kann euch sagen: Es ist nicht so einfach und das Thema ziemlich komplex, aber ich werde hier mein Bestes geben, um euch das Thema ein wenig zu erklären und auch verständlicher zu machen.

Fangen wir also an:

Was ist Klimakompensation überhaupt?

Ganz einfach gesagt: Klimakompensation ist eine Möglichkeit, mit bestimmten Tätigkeiten CO2 Emissionen auszugleichen bzw. sie zu binden und sie dadurch neutral zu machen.

Als Beispiel: Wenn ihr einen Flug zurücklegt und zusätzlich ein (seriöses und wirkungsvolles) Kompensierungsangebot erwerbt, dann habt ihr den Flug für euch und den Moment quasi klimaneutral gestaltet.

Mit einer Kompensation unterstützt man oft Aufforstung, Förderung von Kohleausstieg oder den Ausbau von erneuerbaren Energien.

ABER…

Dann könnten wir ja nur noch kompensieren und alles wäre gut!?

So einfach ist es dann leider nicht. Natürlich, es ist immer eine gute Wahl Flüge, Schiffsreisen etc. zu kompensieren und sollte auch wirklich geschehen, wenn ihr solch eine Reise tätigt, dennoch ist das langfristige Ziel vielmehr: Klimaschädliche Tätigkeiten sollten grundsätzlich eingeschränkt bzw. reduziert werden.

Denn natürlich ist es wunderbar, wenn das ausgestoßene CO2 kompensiert wird, noch besser wäre es jedoch, wenn es erst gar nicht ausgestoßen werden würde.

Und so lange, bis Flugzeuge und Schiffe nicht grundsätzlich (ich hoffe da auf die Zukunft) klimaneutral betrieben werden können, sollten auch wir als Verbraucher*innen ein deutliches Zeichen setzen und dies nicht – so wie wir es aus der Vergangenheit gewohnt sind – unterstützen.

Ist Kompensieren nun gut, oder nicht?

Eines ist ganz klar: Wer nur kompensiert, aber sonst nichts an seinem Lebensstil ändert, der begeht schlussendlich nur einen modernen Ablasshandel und kauft „sich frei“. Klingt hart, ist aber ein ganz wertfreier Fakt.

Fakt ist aber auch: Es gar nicht zu tun, wenn man viel CO2 verbraucht, ist auch der falsche Weg.

Ich möchte euch folgende Tipps mit auf den Weg geben, wenn ihr auf der Suche nach einer guten Kompensation seid: 

  1. Wie transparent ist der Anbietende? Erfahrt ihr alles, was ihr wissen möchtet? Sind alle Infos frei zugänglich?
  2. Ist das Projekt auch schlüssig? Als Beispiel: „Wir pflanzen pro Einkauf 1 Baum!“ – wird erwähnt WO, in welchem Zeitraum, WAS genau mit den Bäumen passiert etc. !? Spoiler: In den meisten Fällen werdet ihr nur wenig Hintergrundinfos finden. In dem Fall: Lieber die Hände weg, bzw. nicht zu viel davon glauben.
  3. Ist die Kompensation dauerhaft? Also ist es ein Langzeitprojekt?
  4. Trägt das Projekt ein nachvollziehbares Siegel

Siegel? Welches Siegel?

In der Welt der Kompensation ist es wie in der Welt der biologischen Lebensmittel. Es gibt 1000 Siegel, aber nur wenige, die wirklich etwas aussagen.

Beim Thema Kompensation ist (meinen Recherchen nach) „The Gold Standard“ (ein Non-Profit Zertifizierungsorganisation aus der Schweiz) wohl das höchste und beste Siegel, welches ein Kompensationsprojekt tragen kann.

Dieses Siegel darf nur tragen, wer WIRKLICH nachweislich zur Senkung des CO2 Ausstoßes beiträgt.

Kompensationsprojekte wie atmosfair tragen z.B. dieses Siegel und auch bei The Gold Standard selbst könnt ihr Kompensationsprojekte unterstützen.

Was kann ich denn tun um selbst etwas klimapositiver zu werden?!

10 Tipps für ein klimapositiveres Leben

1.  Wechselt zu wirklich echtem Ökostrom!

2. Wenn ihr fliegen müsst, dann kompensiert auf jeden Fall. Besser aber: Flugreisen vermeiden oder reduzieren!

3. Der Konsum von Fleisch schlägt mächtig aufs CO2 Konto. Reduzieren oder ganz von der Liste streichen ist eine wunderbare Möglichkeit um für sich persönlich den CO2 Verbrauch zu verringern.

4. Lebensmittel so saisonal und regional wie möglich erwerben!

5. Bevor ihr neu kauft, kauft doch lieber Second Hand!

6. Wann immer es möglich ist, nutzt euren öffentlichen Nahverkehr

7. Schaut euch mal die Energiefresser eures Haushalts an und schaut, wo ihr etwas verändern und Energie sparen könnt.

8. Statt Lebensmittel immer „neu“ zu kaufen, rettet sie doch mal. Zum Beispiel über einen Foodsharing Verteiler.

9. Schafft eine insektenfreundliche Umgebung in euren Gärten oder auf eurem Balkon.

10. Schafft etwas gemeinsam! Schließt euch mit Freund:innen, Nachbar:innen oder Verwandten zusammen, klärt auf, fragt nach, packt an!

 

So, ich hoffe ihr habt ein paar gute Informationen und Anreize mitgenommen. Auf jeden Fall lohnt es sich an dem Thema dranzubleiben, denn in der Zukunft wird sich da – sehr sicher – sehr viel tun!

Franzi

Ich bin Franzi, Jahrgang 1985 und selbstständige Fotografin, sowie Autorin und Bloggerin. Seit über 10 Jahren lebe ich im Norden des Landes und könnte mir keinen schöneren Ort mehr vorstellen. Ich liebe Themen rund um Nachhaltigkeit, grünes Leben, faires Reisen und bin ganz mächtig verliebt in Eichhörnchen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Please check your instagram details.