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Ich pack das.

  • 18. Mai 2017
  • Von Susanne
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Ich pack das.

Fünf Tipps für das Wandern mit Gepäck

Nordlicht hin oder her – wenn ich nicht einmal im Jahr in die Berge zum Wandern fahre, fehlt mir was. Das Hochpustertal, das Unterengadin und die Gardaseeberge zählen zu meinen Favoriten. Wovon ich aber seit Jahren träume ist die Alpenüberquerung von Hütte zu Hütte. Es sind nicht die Höhenmeter, die mich bislang abgehalten haben, sondern die mangelnde Fernwandererfahrung. Ich bin noch nie mit mehr als meinem Tagesrucksack gewandert, schon mal gar nicht mehrere Tage, geschweige denn Wochen, hintereinander. Damit ich meinem Ziel ein Stück näherkomme bevor meine Knie mir den Dienst für solcherart Touren verweigern, will ich es jetzt endlich einmal im Kleinen ausprobieren wie das so ist. Meine Testroute soll mich in acht Tagen von Meran in Südtirol nach Riva am Nordufer des Gardasees führen. Übernachten werde ich unterwegs in Pensionen und Hotels, für das Hochgebirge ist es um diese Zeit noch zu früh. Viele Hütten haben noch gar nicht geöffnet. Und wenn ich ehrlich bin, finde ich ein Hotelbett auch deutlich attraktiver als ein Hüttenschlafsack.

Wie bei jeder Tour ist eine gute Vorbereitung die halbe Miete. Das A und O für mich ist bei dieser Wanderung das Gewicht meines Rucksacks. Diese fünf Schritte helfen, das optimale Gepäckgewicht zu finden:

 

1. Was brauchst du wirklich? Die Packliste.

Ich bin ja ein großer Fan von Packlisten. Dann packe ich nicht zu viel ein. Meistens jedenfalls. Erstmal schreibe ich alles auf, was ich auf der Reise brauche. Von Blasenpflaster bis Regenhose. Nach einem ausgeklügelten System wähle ich außerdem ein paar Lieblingskleidungsstücke aus, die ich so miteinander kombinieren kann, dass ich auch abends passabel aussehe. Für meine geplante Tour gehe ich erstmal von 10 Kilo Gewicht aus – inklusive Proviant und Wasser. Das soll mit:

 

 

2. Zehn Kilo sind mehr als du denkst. Die Testwanderung.

Gut geschätzt: Mein Rucksack bringt tatsächlich 10,5 Kilo auf die Waage. Das ist zu schaffen, so mein erster Eindruck. Aber wie ist es wirklich, mehrere Stunden damit unterwegs zu sein? Eine Testwanderung auf den Tüteberg am Westensee erweist sich als aufschlussreich. Der Rucksack sitzt gut, meine Knie machen mit und ich hätte auch noch weitergehen können als die Testdistanz von 12 Kilometern. Aber auf meiner Reise werde ich täglich nicht nur zwischen 15 und 20 Kilometern wandern. Dazu kommen noch durchschnittlich 500 Höhenmeter. Nach dem Probelauf ist klar, da muss auf jeden Fall noch was raus aus dem Rucksack.

 

 

3. Was brauchst du wirklich, wirklich, wirklich? Die Gepäckreduzierung.

Jedes Pfund, das ich später weniger schleppen muss, zählt. Mit dieser Liste komme ich schließlich auf acht Kilo, Grundversorgung inklusive:

 

 

4. Richtig packen freut Rücken und Beine. Die Faustregel.

Es ist nicht egal, was an welche Stelle gepackt wird. Damit der Rücken möglichst entlastet ist, kommt es auf die richtige Verteilung der Gepäckstücke an. Dafür gibt es eine ganz einfache Faustregel: Leichtes nach unten, schweres in die Mitte und möglichst nah zum Rücken packen. Der Schwerpunkt sollte über der Hüfte liegen. Dinge, an die ihr schnell heranmüsst wie Regenzeug, Karten oder Sonnencreme kommen ins Deckelfach. Um die einzelnen Gepäckstücke nach Funktionen zu sortieren, sind kleine und große Einzeltaschen praktisch. So braucht man nicht immer den ganzen Rucksack umzukrempeln, bloß weil man nach dem Ladegerät sucht. Dieses Mal muss ich darauf verzichten – siehe Punkt 3.

 

 

5. Wiegt nix. Die Wander-App.

Konventionelles Kartenmaterial ist für mich unverzichtbar. Also das aus Papier. Wenn ich wie bislang üblich an einen Ort fahre, um von dort aus verschiedene Wanderungen zu machen, nehme ich zusätzlich die entsprechenden Wanderführer mit. Da diese nun mein mühsam erreichtes Gepäckgewicht wieder zunichtemachen würden, habe ich mir zwei verschiedene Apps auf mein Smartphone geladen: Komoot und Outdooractive. Beide sind GPS-basiert und bieten ähnliche Features. So lässt sich eine Route leichter planen, zum Beispiel was Wegbeschaffenheit, Schwierigkeitsgrad und natürlich die Wegführung angeht. Sie sind ein bisschen unterschiedlich handzuhaben, auch die Kartendarstellung ist verschieden. Da so etwas, genau wie bei klassischen Karten, Geschmackssache ist, guckt einfach, womit ihr besser zurechtkommt. Und das ist auch meine wesentliche Empfehlung: Die Nutzung erschließt sich nicht ganz von selbst, darum probiert die Apps vorher auf Testwanderungen aus. Meine Karten nehme ich aber trotzdem mit. Sicher ist sicher.

Susanne

Ich bin Susanne, Kieler Sprotte mit rheinischem Gen. Nach Stationen in Köln und auf Sylt lebe ich seit über zwanzig Jahren wieder in Kiel. Mittendrin, mit meinem Mann Martin – und tonnenweise Büchern. Sozialisiert als Wollsocke der ersten Generation traktierte ich schon als Dreizehnjährige meine Familie mit makrobiotischer Kost.

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