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Galloway per Post, Teil 2: Rouladen á la Oma

  • 10. Februar 2018
  • Von Henning
  • 0 Kommentare
Galloway per Post, Teil 2: Rouladen á la Oma

Unbezahlte Werbung / Markennennung

In der letzten Woche habe ich euch hier EinStückLand vorgestellt. Das Unternehmen von Lina Kypke und Hinrich Carstensen liefert bestes Fleisch von norddeutschen Galloways per Post bis an die Haustür. Wie das funktioniert, welche Idee dahinter steckt und wie die beiden die Qualität sicherstellen, haben sie uns im Interview erzählt, das ihr hier nachlesen könnt.

Heute geht es um meinen Eindruck von der Bestellung und der Fleischqualität, garniert mit einem klassischen Rouladen-Rezept frei nach meiner Oma. Los geht’s:

Der Bestellung

Auf der Website von EinStückLand kann man genau sehen, wie viele Fleischpakete in der jeweiligen Bestellrunde noch erhältlich sind. Bezahlt wird per Vorkasse. Eine Bestellrunde heißt: Es sind Fleischpakete bestellbar, bis ein komplettes Tier verkauft ist. Erst dann tritt der Schlachter in Aktion. Nach dem Schlachten hängt das Fleisch noch einmal zwei bis drei Wochen ab und wird anschließend verpackt und versendet. Das heißt auch: Alle, die ein Teil dieses Galloways bestellt haben, bekommen ihr Paket am selben Auslieferungs-Tag.

Die Kommunikation

Ich wurde nach der Bestellung regelmäßig per Mail über den Stand der Dinge informiert: über den Eingang meines Geldes; über den Zeitpunkt, an dem das gesamte Tier verkauft war; eine Woche vor der geplanten Lieferung; zum Zeitpunkt des Versands; und nach erfolgreicher Zustellung gab es nochmal eine Dankeschön-Mail. Also: Alles top.

Die Lieferung

Versendet werden die Fleischpakete deutschlandweit per Kurier. Eine Woche vor Lieferung gab es per Mail die Info, dass mein Paket am Liefertag zwischen 8:00 und 12:00 Uhr eintreffen würde. In der Regel klappe das sogar bis 10:30 Uhr. Und das war nicht zu viel versprochen: Kurz nach neun stand der Kurierdienst mit meinem Fleischpaket vor der Tür. Der war übrigens auch noch ausgesprochen freundlich. Das hat man ja auch nicht immer.

Die Verpackung

Auch hier wurde merklich Gehirnschmalz investiert und auf Nachhaltigkeit geachtet (auch wenn es leider nicht komplett ohne Plastik geht). Gemeinsam mit der Firma Landpack hat EinStückLand die Landbox entwickelt, die ohne Styropor auskommt: ein Pappkarton mit Strohisolierung und zwei wiederverwendbaren Kühlpacks. Die Kühlpacks sind mit gefrorenem Wasser gefüllt, dass man ausleeren und die Packs dann einfach per Brief zurückschicken kann. Die Strohisolierung besteht – wohl aus praktischen Gründen – aus gepressten Strohpaketen, die eingeschweißt sind. Damit auch das Stroh noch sinnvoll verwertet wird, haben wir es an Freunde weitergegeben, deren Kinder Kaninchen halten. Die Landbox hat übrigens den Deutschen Verpackungspreis 2016 in der Kategorie Nachhaltigkeit gewonnen.

Das Fleisch

Kurz gesagt: Ich bin Fan. Wir haben bis jetzt diverse Gerichte mit dem bestellten Galloway-Hack zubereitet, Bratwürste und Filet gebraten – und Rouladen gekocht. Gulasch und Braten liegen noch im Gefrierschrank. Was mir sofort aufgefallen ist: Das Fleisch hat eine kräftige Farbe, sieht einfach appetitlich aus und verliert bei der Zubereitung kaum Wasser. Das heißt, das gebratene Filet hat annähernd dieselbe Größe wie das rohe Stück Fleisch und das Hackfleisch schwimmt beim Anbraten nicht in einem See aus Wasser. Außerdem waren bis jetzt alle Stücke so gut vorbereitet, dass ich nichts mehr parieren musste. Die Filets waren megazart und die Bratwürste für meinen Geschmack perfekt gewürzt – obwohl ich da eigentlich ziemlich mäkelig bin. Alles in allem bin ich also hoch zufrieden und werde auch mein nächstes Galloway-Paket online bestellen.

Und weil mir allein vom Schreiben schon wieder das Wasser im Mund zusammenläuft, kommen wir jetzt auch endlich zu den Rouladen.

 

Galloway-Rouladen á la Oma

Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Oma nie Galloway serviert hat, sondern deutsches Rindfleisch vom Schlachter ihres Vertrauens. Trotzdem: Klassische Rouladen mit Speck und Zwiebeln waren ein Knaller meiner Kindheit und sind natürlich auch mit dem Spitzenfleisch der norddeutschen Galloways ein Traum.

 

Die Einkaufsliste

Für die Rouladen

4 Rouladen

4 Scheiben durchwachsenen Speck

2-3 Gewürzgurken

2 Zwiebeln

Senf

Salz und Pfeffer

Rouladenspieße oder Bratschnur

Schmalz zum Anbraten

 

Für die Soße

0,5 l Rotwein

0,5 l Rinderfond

Tomatenmark

1 Bund Suppengrün (Sellerie, Möhren Lauch)

Schuss Sahne

evtl. Speisestärke

Die Zubereitung

Zwiebeln in Spalten und Gurken in Streifen schneiden (so, dass sie später bequem in die Rouladen passen, ohne dass an den Seiten etwas rausguckt)

Die Rouladen auf einem Brett oder einer ebenen Fläche ausbreiten, pfeffern, salzen und jeweils nicht zu sparsam mit Senf bestreichen. Dann eine Scheibe Speck auf jede Roulade legen und jeweils über die halbe Rouladen-Länge Gurken und Zwiebeln verteilen.

Dann alles zusammenrollen (dabei die Seiten leicht einklappen, damit später nichts rausfallen kann) und mit Spießen oder Bratschnur fixieren.

Sellerie und Möhren schälen und in etwa 1 cm große Würfel scheiden, Lauch putzen und ebenfalls kleinschneiden.

Schmalz in einem großen Topf erhitzen, die Rouladen von allen Seiten scharf anbraten und anschließend aus dem Topf nehmen und zur Seite stellen.

Sellerie, Möhren und Lauch in den Topf geben und kurz anrösten. Dann 3-4 EL Tomatenmark dazu geben und unter Rühren kurz mitrösten.

Alles mit Rotwein und Rinderfond ablöschen, umrühren und einmal aufkochen lassen.

Die Rouladen wieder in den Topf geben, bei niedriger Hitze und geschlossenem Deckel ca. 1,5 h garen und anschließend wieder herausnehmen.

Ich kenne Menschen, die pürieren das Gemüse in der Soße. Mich erinnert das aber zu sehr an Babybrei, ich presse Saft und Geschmack lieber aus: Dazu die Soße mitsamt Gemüse durch ein Sieb gießen, dass mit einem sauberen Geschirrtuch ausgelegt ist. Anschließend noch abtropfen und auskühlen lassen – sonst verbrennt man sich bei Ausdrücken die Finger. Wenn das Gemüse abgekühlt und nur noch handwarm ist, die vier Ecken des Geschirrtuchs zusammennehmen und drehen, bis ihr ein strammen Gemüsesack habt, aus dem ihr durch weiteres Drehen den ganzen Saft rauspressen könnt.

Dann ist etwas Geduld gefragt. Die Soße bei niedriger Temperatur am Köcheln halten, ab und zu umrühren und etwa eine halbe Stunde langsam einkochen.

Anschließend nochmal den Soßen-Geschmackstest machen, eventuell nachwürzen und mit einem Schuss Sahne abrunden.

Wer mag, kann die Soße noch mit etwas Speisestärke binden. Ich nehme dafür lieber einen Löffel Tomatenmark.

Zum Schluss die Rouladen nochmal für ein paar Minuten in der Soße ziehen lassen. Und dann kann serviert werden.

Henning

Ich bin Henning, studierter Anglist und freiberuflicher Texter. Ich lebe in Kiel, bin Ehemann von Anne, Vater von Moritz und Herrchen von Victor. Ich mag Listen, hasse Chaos und kann am besten entspannen, wenn das Meer rauscht, der Wind weht und die Leute nicht so viele Worte verschwenden.

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