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Einfaches Insektenhotel selber bauen

  • 10. Juli 2019
  • Von Regina
  • 0 Kommentare

Pssst, könnt ihr es hören? Es summt und brummt wieder überall. Und wenn man genau hinsieht, findet man sie sofort: die fleißigen Insekten, die um alle Pflanzen tanzen. Ich bin immer wieder fasziniert, was diese kleinen Lebewesen jedes Jahr aufs Neue zustande bringen.

Die Obsternte in unserem Garten wäre ohne Biene Maja und Co nur halb so ertragreich. Damit das auch weiterhin so bleibt, steht in unserem Garten – ganz vorbildlich – ein wunderschönes Insektenhotel (manch einer würde Insektenpalast sagen). Davon profitieren alle Seiten – Mensch, Tier und Natur. Ok, wohin führt dieser Text, fragt ihr euch?

Hier kommt die Auflösung: Ich möchte euch wieder ein schnelles Upcycling-DIY zeigen, das besonders kleinen Naturfreunden gefallen dürfte: Ein Insektenhotel aus Konservendosen. Quasi ein kleines Bed & Breakfast für Kleinstlebewesen. Meine Kinder waren von der Idee sehr begeistert und das gemeinsame Gestalten und Befüllen war zudem eine schöne Beschäftigung im Garten.

Ein sowohl schönes als auch praktisches Upcycling: Insektenhotels aus Konservendosen

Folgendes benötigt man für die kleine Unterkunft: 

Ist schneller gemacht als die Materialliste vermuten lässt: ein Insektenhotel in der Dose

  • saubere Konservendosen
  • Material zum Verschönern der Dose. Hier: 1. Wolle; 2. Dekopatchpapier und Dekopatchkleber (Servietten und Kleister tun es aber auch)
  • Schere
  • Kabelbinder
  • Schraubendreher und Hammer
  • Stift 
  • Kreppband
  • evtl. Filz

Nun zum Füllmaterial:

  • Röhren (z.B. Bambusröhren aus dem Baumarkt oder Röllchen aus Papier oder Wellpappe) – eignen sich super für Wildbienen.
  • Schmetterlinge mögen dünne Zweige.
  • Marienkäfer und Florfliegen bevorzugen Holzwolle.
  • Zapfen jeglicher Art sind eher weniger gut geeignet, wurden aber so fleißig von meinen Kindern gesammelt, dass ich sie als Lückenfüller verwendet habe.

Und so geht’s:

  1. Die saubere und von scharfen Kanten befreite Konservendose von Außen nach Lust und Laune gestalten. Wer keine Lust auf Papierschnipsel kleben oder Umwickeln mit Wolle hat, der kann die Dosen auch anmalen oder einfach in ihrer ursprünglichen, schlichten Optik belassen.

    Papierschnipsel und viel Kleber – ein Erfolgsgarant für jede Menge Bastelspaß.

    Schneller geht’s kaum: Konservendose mit Wolle umwickeln.

  2. Während unsere Konservendosen trockneten, haben wir die Zeit genutzt, um Papierröllchen zu drehen. Dafür haben wir alte DIN A 4-Prospektseiten quer halbiert und anschließend um einen Stift gedreht. Das so entstandene Röllchen nur noch mit einem Stück Kreppband am Auseinanderrollen hindern. Bitte darauf achten, dass die Öffnung schön sauber gedreht ist und nichts nach Innen einklappt. Bienen verletzten sich beim rückwärts Herauskrabbeln sonst ihre Flügel und sind dann fluguntauglich. Gleiches gilt für fertig gesägte Bambusröhrchen aus dem Baumarkt.

    Wer keine Bambusröhrchen kaufen möchte, dreht sich einfach aus Papier welche.

  3. Außerdem haben wir Wellpappe (Reste eines Pakets) ebenfalls zu einer Rolle gedreht und mit Kreppband fixiert.

    Wellpappe eignet sich perfekt als Unterschlupf für Wildbienen

  4. Bevor es ans Befüllen der Dosen ging, habe ich mithilfe des Schraubendrehers und des Hammers jeweils zwei Löcher in den Boden der Dosen geschlagen und anschließend die Kabelbinder für die spätere Befestigung durch die Löcher gezogen.

    Eine einfache Befestigung: zwei Löcher…

    …und ein Kabelbinder.

  5. Nun die Mini-Insektenhotels mit dem vorhandenen Material befüllen und z.B. an einem Baumstamm befestigen (wer mag, legt etwas Filz zwischen Kabelbinder und den möglicherweise noch jungen Baumstamm). Fertig.

    Dank der Kabelbinder hängen die Insektenhotels stabil am Baum.

    Ein sowohl schönes als auch praktisches Upcycling: Insektenhotels aus Konservendosen

Zum Schluss noch einige hilfreiche Facts: 

Ob das Hotel tatsächlich besiedelt wird, hängt von seiner Umgebung ab. Ist der Standort geeignet und welches Nahrungsangebot befindet sich in unmittelbarer Nähe? Insekten mögen es gerne warm (wie ich), daher sollte ein möglichst vollsonniger Standort gewählt werden. Sie kommen einerseits erst bei Sonne auf Betriebstemperatur, andererseits benötigen sie die Wärme für ihre Brut. Ein vollsonniger Standort ist zudem weniger anfällig für Pilzbefall und Fäulnis im Inneren des Häuschens. Da versteht es sich von selbst, dass die Unterkunft ebenfalls wind- und regengeschützt stehen sollte. Optimalerweise befindet sich in direkter Umgebung zum Insektenhotel ausreichend Futter. Obstbäume (unsere Konserven hängen z.B. am Apfelbaum), Efeu oder Klee für Bienen, Flieder oder Holunder für Schmetterlinge sind nur einige Beispiele. Viele Insekten betreiben Nistpflege, daher sollte man zuvorkommend sein und kurze Wege von Futterpflanze zum Nistplatz einplanen. Rohstoffe wie Wasser, Sand und Lehm wären auch nicht schlecht, weil viele Insekten zur Eiablage und Brutpflege darauf zurückgreifen und ihre Verstecke damit auskleiden oder verschließen. Dafür einfach ein Schälchen mit den genannten Rohstoffen in Insektenhotelnähe aufstellen. Die kleinen Krabbler werden es danken.

Ob sich hier ein Insekt einnistet?

Oder hier?

Ich bin gespannt, ob unser kleines Upcycling Früchte trägt (schönes Wortspiel) und sich die ein oder andere Wildbiene in der Konserve verirrt. Ich kenne hier übrigens noch zwei Möchtegern-Imker, die mindestens so gespannt sind wie ein Flitzebogen. 🙂

Viel Freude beim Nachmachen.

Eure Regina

Regina

Ich bin Regina, 35 Jahre alt und ein waschechtes Nordlicht. Nordish by nature, könnte man sagen, da ich gebürtig aus Tallinn komme. Man findet mich oft am Strand, vielleicht ein Fischbrötchen in der Hand. Gemeinsam mit meinem Mann und unseren beiden Kindern erkunde ich gerne die Strände in unserem schönen Bundesland und bringe nicht selten Treibgut und Muscheln von unseren Ausflügen mit. Wie praktisch, dass sich meine Sammelei gut als DIY-Material eignet. Apropos DIY – das ist meine heimliche Leidenschaft, der ich auf meinem eigenen Blog Kleine Herzensdiebe freien Lauf lasse. Beruflich mache ich übrigens irgendwas mit Büchern und Medien. Und Worten. Und hier nun auch mit Basteleien. Seid gespannt.

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