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Neues öffentliches Wohnzimmer für Flensburger Spielkinder

  • 3. April 2019
  • Von Imke
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Neues öffentliches Wohnzimmer für Flensburger Spielkinder

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„Es gibt ein neues Spielecafé in Flensburg.“ Als Johanna mir die Nachricht schickt, bin ich sofort neugierig. Bevor Leiv und ich nach Flensburg gezogen sind, hatten wir nämlich selbst eine private Spielerunde. Fast immer standen dann „Die Siedler von Catan“ bei uns auf dem großen Esstisch – neben Chips, Orangensaft und Gummibärchen.

Mein Lieblingsspiel „Die Siedler von Catan“ – gibt es natürlich auch bei Ulli und Kai.

Also habe ich gleich bei Ulrike Andersen und Kai Schoubye angerufen und mich mit ihnen in ihrem Brettspielcafé verabredet. Erst einmal außerhalb der Öffnungszeiten, denn auch, wenn die beiden ihr Café in der Angelburger Straße 49, fünf Gehminuten vom Südermarkt entfernt, erst Anfang März eröffnet haben, sind sie schon „gut im Spiel“.

Kaum habe ich einen Fuß in Flensburgs neues öffentliches Wohnzimmer für Spielkinder gesetzt, sind wir beim Du und beginnen zu fachsimpeln: „Warum spielst du die ‚Siedler‘ immer ohne die Erweiterung?“ „Wenn du hübsch gestaltete Spiele magst, ist bestimmt ‚Azul‘ was für dich. War auch Spiel des Jahres 2018.“ „Ich habe noch nie ‚Terra Mystica‘ gespielt, ohne Magie zu verbrennen.“ …

Relativ schnell merke ich: Da kann ich nicht mithalten. Ulli und Kai sind echte Spieleexperten. Rund 500 bunte Kartons stapeln sich in den Regalen – sortiert nach Spielen des Jahres, Spielen für Kenner, Kinderspielen und anderen Kategorien. Hier findet wirklich jede und jeder etwas Passendes – und an den großen Tischen immer auch eine nette Spiele-Runde. Kai und Ulli haben fast alle Spiele schon einmal selbst gespielt und versprechen daher auch „Spielvergnügen ohne Regel-Studium“. Das Erklären übernehmen sie selbst.

Auswahl gibt es im Brettspielcafé genug…

… auch in der Ecke für „Spielekenner“.

Kennengelernt haben sich die Cafébetreiber – na klar – bei einem Spieletreff. Im Oktober vergangenen Jahres verriet Kai dann, dass er schon immer gern eine Spielecafé aufmachen wollte. Für Ulrike stand sofort fest: „Da bin ich dabei!“ Innerhalb kürzester Zeit war ein Laden gefunden. Beide haben einen Großteil ihrer Spielesammlungen in das Café gebracht, Ullis Mann hat die Regale eingebaut.

„Spielen, das heißt für mich, einfach mit anderen eine schöne Zeit zu haben“, sagt Kai. Er findet es klasse, dass beim Spielen alle gleich sind: „Da ist es egal, was du arbeitest, wie jung oder alt du bist und wo du herkommst.“ Für Ulli kommt beim Spielen noch dazu, dass sie in andere Welten abtauchen kann. „Bei ‚Viticulture‘ bin ich Weinbauerin, bei Mage Knight laufe ich als kleiner Held durch die Gegend und bei ‚eclipse‘ kann ich Wurmlöcher im Weltraum erkunden.“ In jedem der Spielekartons steckt eine neue Einladung.

Ein Anfang ist gemacht: Bei „Tokyo Highway“ bauen die Spieler Autobahnen auf mehreren Ebenen.

An drei Tagen die Woche hat das Café geöffnet. Neben der riesigen Spieleauswahl gibt es Kaffee, andere Getränke und ein paar Snacks. Je nach Alter und Spielzeit zahlen die Gäste außerdem einen kleinen „Eintritt“. „Mit dem Geld stellen wir sicher, dass wir den Spielebestand pflegen können“, erklärt Kai. „Schließlich sind Spiele auch irgendwann mal ‚aufgespielt‘.“

Echte Spieleprofis: Ulli und Kai bauen im Handumdrehen das Spiel „Terra Mystica“ auf …

… diesmal nur fürs Foto, aber eigentlich könnten wir jetzt auch gleich losspielen.

Für unser Fotoshooting packen die beiden ‚Terra Mystica‘ aus. Im Handumdrehen haben sie den Spieltisch aufgebaut. Leider habe ich heute nur Zeit für einen ersten Blick und die Bilder, aber die Lust aufs Spielen ist auf jeden Fall wieder geweckt. Ich werde gleich zuhause mal den Staub von den „Siedlern“ pusten. Und wenn ich Leiv nicht zu einer Runde begeistern kann, weiß ich ja jetzt, wo ich garantiert Mitspielerinnen und Mitspieler finde.

Öffnungszeiten und weitere Infos: www.spielezeit.cafe

 

Imke

Moin, mit Jahrgang 1972 bin ich die „Seniorin“ in der Neuen Etage und fühle mich in dieser besonderen WG pudelwohl. Geboren in Bad Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen) habe ich mich schon während meines Zeitungsvolontariats in den Norden verliebt. Nach ein paar Umwegen über Köln, Bamberg, Bayreuth und Oldenburg (Nds.) bin ich 2014 samt Mann und Hund (wieder) in Schleswig-Holstein angekommen. Inzwischen leben wir in Harrislee, einer Gemeinde direkt an der dänischen Grenze und nur einen Katzensprung von Flensburg entfernt. Wenn ich nicht am Schreibtisch sitze, gehe ich am liebsten direkt vor der Haustür zu Fuß auf Entdeckungstouren oder powere mich im Kajak auf der Förde aus.

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