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Begegnungen mit Koniks, Kröten – und Waldelefanten

  • 7. Juni 2020
  • Von Imke
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Begegnungen mit Koniks, Kröten – und Waldelefanten

Hundehalter – besonders solche von etwas größeren Hunden – sind jeden Tag irgendwo im Grünen unterwegs. Zumindest geht es uns so. Wir wohnen mitten in der Flensburger Innenstadt. Zum Glück ist aber auch hier das nächste Grün nicht weit.

Der Hund ist „eingepackt“ – es kann losgehen!

Unter der Woche sind wir meist in der Marienhölzung, mit über 150 Hektar Fläche das größte zusammenhängende Waldgebiet Flensburgs. Auch das Lautrupsbachtal und der Strand und Wald am Ostseebad sind von uns aus schnell und gut erreichbar. Am Wochenende darf es dann auch mal etwas weiter sein.

Unser Ausflug startet diesmal mit einer kleinen Radtour. Struppi ahnt schnell, dass am Ende der Tour das Abenteuer wartet und sitzt schneller in seinem Anhänger, als wir die Räder startklar haben. Unser Ziel: das Stiftungsland Schäferhaus. Zusammen mit einer Freundin und ihrer Hündin wollen wir den ehemaligen Truppenübungsplatz der Bundeswehr erkunden – heute mit seinen über 300 Hektar ein beliebtes Naherholungsgebiet für Ruhesuchende am Rand von Flensburg.

Endlich selbst laufen! Pepsi und Struppi gehen schon mal vor…

Neele und ihr Hund Pepsi kommen kurz nach uns an unserem Treffpunkt an. Die beiden Hunde ziehen sofort los – mitten ins Grün.

Als die Bundeswehr 1997 abzog, hat sich die Natur die Fläche zurückerobert. Mitte der 90er Jahre hat die „Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein“ das Gelände übernommen, das inzwischen Naturschutzgebiet ist. Mit seinen „Wilden Weiden“ zählt es außerdem zu einem der größten zusammenhängenden beweideten Flächen in Schleswig-Holstein.

Wilde Natur begegnet Radtourismus…

Ein von Pepsi und Struppi neugierig beschnuffelter frischer Haufen auf dem Weg verrät, wer hier „wohnt“ und für die Pflege der Fläche sorgt: Rinder, genau genommen Galloways. Und Koniks – Wildpferden ähnliche, kleine, helle Ponys. Ihre Weideflächen sind offen. Wir müssen nur jeweils eine Pforte durchqueren, immer auf den Wegen bleiben und ausreichend Abstand zu den Tieren halten – besonders mit unseren neugierigen und manchmal etwas übermütigen Vierbeinern. Klar, dass die beiden auf dem Gelände ständig angeleint sind!

Durch Pforten gelangt man auf die Weideflächen.

Lassen sich nur mit einem Teleobjektiv „einfangen“: Koniks

Kuh-Yoga: mit eleganter Beinstreckung und Entspannungsmeditation

Mittagspause bei Familie Rind…

Die Tiere sind auf der weitläufigen Fläche zwischen Buschwerk und hohem Gras oft erst auf den zweiten Blick zu entdecken. Die Koniks sind außerdem ziemlich scheu – und bei Geräuschen schnell wieder weg.

Ein noch viel größerer „Bewohner“ steht am Wegesrand: ein Waldelefant. Darauf fallen unsere Vierbeiner aber nicht rein, denn es ist nur eine lebensgroße Silhouette aus Holz. In einer Kiesgrube in der Nähe wurde ein Stoßzahn gefunden – ein Hinweis darauf, wer hier vor über 100.000 Jahren zuhause war. Damals waren die Haufen sicher noch um einiges größer!

Der Flensburger Waldelefant hat uns fest im Blick.

Der Elefant und etliche weitere anschauliche Blicke in die Geschichte der Fläche machen den „Naturerlebnisraum Stiftungsland“ auch zu einem historischen Ausflug: von den Spuren der Eiszeit bis zur militärischen Nutzung. An etlichen Stationen gibt es Infotafeln – zum Beispiel zum Ochsenweg, denn die Trasse, auf der Bauern vom 14. bis ins 19. Jahrhundert ihr Vieh aus Dänemark zum Markt bei Hamburg trieben, führte über das Stiftungsland. Am „Ochsenplatz“, einem Ratsplatz mit zwei gekreuzten Ochsenhörnern aus Holz, darf man sogar in freier Natur übernachten.

Übernachtungsplatz am historischen Ochsenweg

Hier haben die Bauern einst ihre Ochsen zum Viehmarkt nach Wedel getrieben.

Für uns geht es nach einem weiteren Blick in die Geschichte – durch ein hölzernes „Fernrohr“ von Hügelgrab auf Hügelgrab – wieder zurück. Auf dem Rückweg entdecken wir noch einen Stiftungsland-Bewohner: eine Kröte auf dem Weg zum nächsten Tümpel. Immer gut Ausschau halten!

Für uns und die Vierbeiner ein rundum gelungener Ausflug!

Hier ist es so schön, hier soll alles nach mir riechen!

Stiftungsland Schäferhaus: www.stiftungsland.de, Übernachtungsplätze im Freien: www.wildes-sh.de

Imke

Moin, mit Jahrgang 1972 bin ich die „Seniorin“ in der Neuen Etage und fühle mich in dieser besonderen WG pudelwohl. Geboren in Bad Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen) habe ich mich schon während meines Zeitungsvolontariats in den Norden verliebt. Nach ein paar Umwegen über Köln, Bamberg, Bayreuth und Oldenburg (Nds.) bin ich 2014 samt Mann und Hund (wieder) in Schleswig-Holstein angekommen. Inzwischen leben wir in Harrislee, einer Gemeinde direkt an der dänischen Grenze und nur einen Katzensprung von Flensburg entfernt. Wenn ich nicht am Schreibtisch sitze, gehe ich am liebsten direkt vor der Haustür zu Fuß auf Entdeckungstouren oder powere mich im Kajak auf der Förde aus.

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